Isle of Wight, Needles, Shanking

Es ist schrecklich neblig am Morgen. Aber die erste Sehenswürdigkeit liegt in einer Schlucht.
Es geht über arg bucklige und schmale Strassen nach Shanklin. Hinab zur Esplanade führt eine steile Abfahrt. Am Ende der Küstenstraße (rechts Gasthäuser, Kioske, Eisbuden, Spielplätze) direkt am Wendehammer ist der Eingang zu einer schönen, kleinen Schlucht. Die senkrechten Wände entlang der Küste lassen ahnen, wie tief die Schlucht eingeschnitten ist.
Es gibt sogar einen Lift, der die senkrechte Felsflucht hinab fährt.

Die Schlucht ist Privatbesitz und erst um 10 Uhr Ortszeit wird geöffnet (3,90 Pfund). Im unteren, etwas breiteren Teil ist ein kleiner Garten mit Look-out angelegt. Weiter hinein wird die Schlucht schließlich so schmal, dass es nur den Weg und den Bach gibt - und ein grünes Dickicht.
Den Abschluss bildet ein etwa 10 m hoher Wasserfall, an dessen oberen Ende der obere Einlass in die Chine liegt.
Alles sehr schön romantisch gehalten und gut zu gehen - allerdings mit einigen steilen Treppenstufen.
Viel mehr als eine Stunde wird man sich hier nicht aufhalten. Das die Besitzer einen Fabel für den zweiten Weltkrieg haben, bemerkt man in der kleinen Ausstellung im Teahouse. Außerdem verlief hier die Treibstoffleitung P.L.U.T.O., die bei der Invasion von Frankreich die Versorgung mit dem dringend benötigten Stoff sicher stellte.

Etwa 35km weiter wartet ein großer Parkplatz (4 Pfund) bei Freshwater auf Besucher der Needles.
Ein kleiner Vergnügungspark und ein SESSELLIFT gibt es hier auch.

Der Sessellift (4 Pfund) bringt einen bequem über die steilen Klippen von Alumn Bay hinab zum Wasser. Man kann aber auch einfach die Treppen hinunter steigen - allzu hoch ist es ja nicht.

Die Needles sind das äußerste Ende dieser Inselnase, die sich weit nach Südwesten ins Meer reckt. Es gibt an ihrem Ende die historischen Bauten der New and Old Batterie.
Die weiter vorne liegende Festungsanlage (Old Batterie) wird vom National Trust verwaltet und kostet nochmals Geld. Dafür ist - wenn die Sicht es zulässt - der Blick auf die Needles atemberaubend.
Allerdings ist die kostenlos zu besuchende New Batterie weiter oben auch ein hervorragender Aussichtspunkt. In der Nähe der ehemaligen Raketenteststände (man entwickelte hier Raketentriebwerke nach Plänen der V1 und V2; kostenlose Ausstellung) gibt es einen über einen Abgrund hinausragenden Aussichtpunkt, der einem einen 200m Tiefblick in die senkrechte Wand erlaubt. Weit zieht sich der schmale Kamm ins Meer hinaus, um als schmale Felsrippe in Form der Needles zu enden.

Wie gesagt: Wenn die Sicht das alles zulässt. Am Besuchstag gab es genau 20 Minuten, an denen die Needles zu sehen war. Den Rest der Zeit hörte man nur das Nebelhorn des 135 Jahre alten Leuchtturms auf der Spitze der Needles.
Mit einem kleinen Boot (5 Pfund) kann man auch hinaus fahren zu den Needles und dabei die vielfarbige Wand von Alumn Bay bewundern. An diesem Tag verzog sich die dichte weiße Kappe auf dem Bergrücken, es begann zu nieseln und dann klarte es auf. Für etwa 20 Minuten konnte man die Felszähne sehr gut sehen - so lange, wie eine Bootsfahrt etwa dauert.

Die vielen Farben der Felswand unterhalb des Vergnügungsparks entstanden durch die Ablagerungen eines Flusses. Je nach dem, welches Gestein er gerade hauptsächlich abschliff, bildeten sich schwarze, rote, braune, weiße oder graue Ablagerungen.

Die Fahrt von Yarmouth (sehr schönes Dörfchen mit alten Steinhäusern) nach Lyminton ist erheblich kürzer wie von Portsmouth nach Newport. Dennoch dauert die Überfahrt recht lange, da die Fähre am Ende durch einen sehr schmalen Kanal fahren muss - im Schritttempo. Im Hafen von Lyminton liegen Tausende von Segelschiffen im Hafen. Es ist eine unüberschaubar große Marina - ein Wald von Masten.

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