21.4.2011 Vulkan Teneguia und San Antonio im Süden

21.4.2011 Vulkan Teneguia und San Antonio im Süden

(11km, 410Hm)

Das Wetter sieht etwas besser aus und ein kräftiger Wind weht. Wir machen uns nach dem Frühstück alsbald auf Richtung Süden. Von El Time hinunter in das tief eingeschnittene Tal und gegenüber wieder hinauf nach Los Llanos. Und dann auf der LP2 Richtung Los Canarios. Ab dem Abzweig wird es immer einsamer und über weite Strecken war wohl diese Seite der Insel zu steil zum Anbau von irgendetwas. Wenig kurvenreich geht es hoch oben mit tollen Ausblicken auf das Meer recht flott zur Südspitze. In Los Canarios ist der Visitorcenter zwar nicht optimal ausgeschildert, doch erkennt man den Vulkan San Antonio an seiner charakteristischen Form sehr gut.

Der Eintritt zum leicht erreichbaren Gipfel des San Antonio kostet 3,50 EUR pro Person. Zuerst wird bei schlechtem und sehr stürmischen Wetter die Aussichtsplattform besucht, dann geht es außerhalb des Geländes zum Abstieg am Pico de Tablas (872m).

Die Wanderung beginnt am Eingangsgitter des Visitorcenters. Mit Blick nach Los Canarios biegt rechts eine betonierte Straße ab. Der folgt man, bis rechts eine unbefestigte Piste hinab führt. Entlang des Zauns, der den San Antonio umschließt geht es hinab. Wir folgen der Piste, die nun gemächlich durch den lockeren Aschehang hinunter geht. Nur in einzelnen Büschen konnte sich Vegetation hier ansiedeln. Die schwarze und gelegentlich andersfarbige Asche dazwischen läßt wohl mehr nicht zu.

In einem Wegeknick gehen wir rechts eine Pfadweiter hinunter. Die ganze Zeit sieht man bereits den Vulkan Teneguia und da das Gelände sehr übersichtlich ist, kann man kaum fehlgehen.

Unglaublich ist der Weinanbau hier. Großflächig bedecken nur etwa 30cm hohe Weinstöcke den vulkanischen Boden. Sie werden von gegabelten Holzpflöcken gestützt, damit die Eiechsen die Trauben nicht abfressen. Nur niedrige Mauen schützen ein wenig vor dem Wind.

Nach Verlassen des Weinanbaugebietes stoßen wir auf die Piste, die hinab führt bis zu einem kleinen Parkplatz, von dem aus der Anstieg zum VolcanTeneguia (439m) schnell erfolgen kann.

Der Aufstieg ist sehr rau, da die Lava des 1971 ausgebrochen Vulkans noch fast so ist wie kurz nach dem Erkalten: Scharfkantig und uneben. Die Lavaströme gehen bis ins Meer und schufen neues Land, in dem heute Bananenplantagen ideale Wachstumsbedingungen finden.

Nach einer Pause auf dem zugigen Gipfel mit toller Aussicht bis auf die Südspitze La Palmas wandern wir entlang der gut sichtbaren Wasserleitung nach Norden. Diese abgedeckte Betonrinne versorgt die Plantagen mit dem lebenswichtigen Wasser, ohne das hier gar keine Chance wäre, solche Plantagen anzulegen.

Über Wasserleitung erreichen wir schnell den deutlich sichtbaren Felssporn des Roque Teneguia (helle Lava gegenüber üblicher schwarzer Asche). Kurz vor dem düsteren Spalt steigen wir die etwa 50Hm auf und erreichen einen sehr gepflegten Weg, der bis Zufahrtstraße führt. Weiter Richtung Los Quemados geht es an einem Wegweiser sehr steil hinauf zum Parkplatz.

Da am Morgen das Wetter so schlecht war, fahren wir entlang des Abstiegsweges vom Vormittag hinunter. Die Schotterstraße bringt uns bald zur „Weinroute“ der Insel und zum Teneguia.

Von Los Quemados aus fahren wir aus 600m Höhe hinab auf 0m Meter bei Punta Fuencaliente. Es geht durch lebensfeindliche Lavaströme und vorbei an haushohen, überdachten Bananenplantagen.

Die Salzgewinnungsanlage kann man auf einem Rundgang erkunden. Informative Schilder erklären, wie hier durch Verdunstung Salz und vor allem Fleur de Sal hergestellt wird.

In einer Strandbude wohl mehr für die Einheimischen erhalten wir zwei Fische mit kalten Kartoffeln zum unangemessen hohen Preis von 32 EUR. Aber vielleicht war ja der schöne Blick auf den Strand und die Leuchttürme im Preis inbegriffen..

In Los Llanos werden wir durch eine Karfreitag-Prozession aufgehalten und sind erst um 23.20 Uhr zurück. Sternenklarer Himmel - wunderschön, aber kalt.

Eine lohnende Wanderung von 11km Länge und 410Hm, die man theoretisch durch Anfahrt an die beiden Vulkane verkürzen könnte. Man kann sie aber auch verlängern, indem man am Teneguia vorbei bis zur Salzgewinnungsanlage hinunter läuft.

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