Serra Devossa und Jao Bom (PRC33)

Serra Devossa

Die Wanderung entführt in eine Landschaft, die trotz der dichten Vegetationsdecke deutlich die Spuren des Vulkanismus auf der Insel zeigt.

Das Wetter ist entgegen der Vorhersage recht gut. Die Wolken sind auf etwa 1000m Höhe und kratzen nur die höchsten Spitzen. Ideal, um ein letztes Mal im Westen die Caldera von Sete Cidades zu besuchen.

Das Navigationssystem findet mal wieder einen neuen Weg, um auf etwa 700m Höhe zu kommen. So lernt man nahezu alle Strassen der Insel kennen.

Am Parkplatz vom Lagoa do Camario findet sich eine Wandertafel für den Weg PRC 5. Ganz in der Nähe ist die „Mauer der neun Fenster (Muro das Nove Janelas), ein alter Viadukt zur Versorgung von Ponta Delgada mit Wasser.

Der kurze Ausflug zum Lagoa do Camario lohnt sich. Direkt hinter der Schranke geht links ein Pfad im Wald bergab. Momente später steht man am langsam verlandenden See.
(Folgt man der Forststrasse am See und Picknickplatz vorbei, erreicht man etwa 500m später einen tollen Aussichtspunkt auf den See Lagoa Azul in der Caldeira)

Zurück an der Strasse geht es gegenüber in eine offene Rodungsfläche. Die Geländestruktur ist bloßgelegt und der Fahrweg tief erodiert vom Regenwasser. Der sehr guten Ausschilderung (rot-gelber Strich) folgend gelangt man bald an den etwas steilen Anstieg hinauf zum Kraterrand des Lagoa de Eguas. Es sind nur etwa 50 Höhenmeter, dann steht man oberhalb des klassischen Trichters eines Vulkans, der heute aber gefüllt ist mit Wasser (und im Frühjahr mit Hunderten lauthals quakender Frösche).

Auch wenn die Ausschilderung rechts um den Kraterrand herum führt, ist je nach Sonnenstand auch der linke Pfad zu empfehlen. Er führt einen ebenso zu dem zweiten See, der kreisrund den Nachbartrichter füllt. Eine schmale Breche durchsteigt man auf schmaler Fußspur. Moos bedeckt hier jeden Zentimeter Boden und lässt den Schritt federn.

Beide Halbumrundungen treffen am höchsten Punkt wieder zusammen (ca. 100 Höhenmeter Anstieg seit dem Parkplatz). Herrliche Aussicht in alle Richtungen, vor allem auch zum Pico da Cruz, der höchsten Erhebung am Kraterrand der Caldera.

Der markierte Weg verlässt jetzt den Kraterrand, man wandert in Richtung von Sendemasten zu einem weiteren See (Lagoa Rasa) hinab. An ihm vorbei geht es am rechten Ufer entlang auf einem Erdweg weiter. Der etwas kleinere See direkt rechts daneben ist durch den dichten Wald nicht zu sehen.

Bevor der Erdweg sich nach rechts zu den beiden Seen Lagoas Empadaas wendet, biegt der Wanderweg am Ende des Sees links ab.
Nun geht es auf einem stellenweise arg ausgewaschenen, aber sehr schönen Pfad durch ein kleines Waldgebiet mit niedrigen Tannen und Lorbeer. Etwa ein Kilometer geht es so weiter, immer gute Hundert Meter unter dem Kraterrand. Schließlich trifft der Rückweg auf den Herweg, die letzten 600m legt man wieder in der drastisch freigerodeten Bodendeckerlandschaft zurück.



Nach der relativ kurzen Wanderung bot sich eine nochmalige Kraterrundfahrt an

Nach der steilen Auffahrt über die schmale Betonstraße hinauf zum Pico da Cruz (856m) geht es auf unbefestigten Wegen weiter. Das Wetter ist herrlich und verlockt zu einer weiteren Kraterrand-Rundfahrt. Allerdings ist es seit Tagen sehr trocken und die Staubmenge, die man aufwirbelt, ist unglaublich. Innerhalb kurzer Zeit ist auch das Wageninnere staubig.
Eine sehr steile Abfahrt über staubig-geröllige, unbefestigte Wege führt dann direkt vom Kraterrand hinab zur kleinen Ortschaft Joao Bom (die man natürlich auch klassisch über normale Strassen (die R 1-1) erreichen kann).

Atalho dos Vermelhos (PRC33)

Rund um die kleine Ortschaft Joao Bom zur westlichen Steilküste

Am nördlichen Ortseingang gibt es einen kleinen Parkplatz und eine Wandertafel (PRC33).
Die Wanderung beginnt hier und führt zunächst durch die kleine Ortschaft, der man wie an vielen anderen Stellen die Armut der Bevölkerung ansieht. In etwa nordwestlich gelangt man zur Rua da Relvinha, die aus dem Dorf hinaus führt. Alsbald ist die Strasse nur noch ein schmaler Erdweg, der rechts und links von Bambus eingerahmt ist. Der Weg ist zu befahren, endet jedoch nach etwa einem Kilometer auf einer Wiese.
Man muß etwas aufmerksam auf das links liegende Wanderzeichen achten. Durch ein kleines Gatter geht es direkt über ein Feld hinüber zu dem steilen Abstieg. Die Treppenstufen im niedrigen Küstenwäldchen sind bestens angelegt. So merkt man die Steilheit nicht allzu sehr. Ein erster Ausblick gewährt einen Tiefblick auf die Felsenküste unter einem.
Dann tritt der Weg in eine offene Rodungsfläche. Steile Serpentinen und Erdstufen leiten einen in eine kleine Schlucht. Der schmale Bach kann nach Regen wohl auch deutlich breiter sein.

Die anschließende Wegstrecke ist meist eher eben und bringt einen durch die üppige grüne Vegetation zu einer ersten Wassersammelstelle. Im Anschluss passiert man mehrere der weiß getünchten Häuschen, in denen vernehmlich Wasser entlang rauscht. Ein sehr schöner Abschnitt, bei dem es viel zu sehen und zu hören gibt. Baumheide, Picconie und Bambus begleiten einen, während man durch den weiten Trichter eines steilabfallenden Tals in der Küstenlinie wandert.
Schließlich wendet sich der Weg nach links und steigt über einen Erdweg (Zufahrt zu den Wasserhäuschen) wieder in Richtung Joao Bom an. Leider folgt nun wieder der leider so häufig vorkommende Teil der Wanderung, auf dem man entlang der staubigen Feldwege Höhe gewinnt. An einer Weggabelung links und dann aufsteigend zurück zum Ausgangspunkt.
Rund 5km, schönster Teil vorne an der Küste, 270m Höhenanstieg

Da, wo sich die R1-1 nach Joao in einer scharfen Kurve von Westen nach Südosten dreht, zweigt eine Strasse nach Mosteiros ab. Die steile und sehr staubige Abfahrt führt direkt zur Küste von Mosteiros. Folgt man der Küstenstrasse in die Ortschaft hinein hat man einen guten Blick auf die drei Felsen im Meer. Danach wieder hinauf zur R 1-1 und zum Miradouro do Escalvado, der leider gar keinen so guten Blick auf die drei Reste eines Vulkans (Ilgeu dos Mosteiros) im Meer vor Mosteiros bietet.
Durch eine Fahrt hinauf zum Kraterrand oberhalb Sete Cidades ergibt sich die Möglichkeit, den letzten Teil der Kraterrundfahrt zu machen. Am Scheitelpunkt der Straße folgt man dem Schild zum Miradouro do Rei. Über den staubigen, schmalen Grat geht es in etwa 4 km lang zum Vista do Rei, einem absolut hässlichen und nicht mehr genutzten Hotelkomplex. Der beste Ausblick auf Lagoa Azul und Verde ist kurz nach dem Hotel in der Abfahrt nach Sete Cidades, das wenig zu bieten hat.

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