06.06.2011 Straumdalsfjell (Wanderung, 4 Std., 650

6.6.11 Straumdalsfjell (Wanderung, 4 Std., 650 Hm)

6.6.11 Straumdalsfjell (Wanderung, 4 Std., 650 Hm)

Der Morgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Die Küste liegt uns zu Füßen.

Die heutige Wanderung mit rund 650 Höhenmetern und einer Gehzeit von etwa 4 Stunden führt uns zu einem tollen Aussichtspunkt auf den Nordfjord und bietet phantastische Ausblicke auf den formschönen Straumdalstindan (905m).

Nach dem Frühstück fahren wir die etwa 20 km bis zum Eingang des Straumdalstunnel (in der Nähe von Jetvik). Unmittelbar vor dem Tunnel ist links ein Parkplatz. Etwa 200m vorher geht nach rechts sofort steil ein unbefestigter Weg durch Birken hinauf.

Trotz mehrmaliger Versuche haben wir das Wohnmobil nicht über diese erste Hürde geschafft. Zu locker und zu groß die Felsbrocken im steilen Wegbett. Also sparen wir keine ca. 30 min Weg bis zum Wegende, von dem der Wanderweg startet – macht nichts!

Der Fahrweg ist nach dem ersten Anstieg eine herrliche Wanderung durch das Östertal. Nur gelegentlich steigt der Weg weiter an, bis er schließlich nach einer etwas dünnen Betonplatte über einen Bach an einem Wendehammer endet. Ein roter Briefkasten enthält ein Tourbuch.

Rechts daneben steigt sofort steil der nun schmale Pfad in einem Birkenwald bergauf. Wir haben Glück und finden trotz der Schneefelder den Weg hinauf. Nach etwa einer Stunde erreicht man einen herrlichen Aussichtsplatz oberhalb des Tals. Gegenüber ragt charakteristisch die steinerne Pyramide des Straumdalstind (905m) auf.

Keine halbe Stunde später – der Pfad geht immer in etwa gerade aus hinauf Richtung der Felswand, die über einem aufragt – erreicht man ein kleines Moorgebiet und erblickt direkt dahinter eine exklusiv gelegene Hütte.

Nun geht es rechts an der Hütte vorbei links des Baches und des kleinen Wasserfalls weiter bergauf. Am ersten See bleiben wir am linken Ufer und steigen weiter auf bis zu einem zweiten und dritten See.

Da hier noch sehr viel Schnee lag, konnten wir weglos schräg den linken Hang hinaufsteigen. Vermutlich führt der Weg im leichten Linksbogen auf einen Felsrücken und dann in etwa Richtung Talende links steil bergauf. Der tiefste Punkt des Sattels oben ist Ausgangspunkt für die Suche nach dem besten Aussichtspunkt. Denn nun breitet sich der größte Fjord im Nordland rund 700m tiefer unter einem aus. Der völlig unerschlossene Fjord wird überragt von der weißen Eiskappe des Svartisen-Gletschers. Gegenüber ragt der 1310m hohe Skaviktindan empor und schickt seine lange Flank steil hinab zum Fjord.

Das Wetter ist auf unserer Seite. Zwar ziehen dünne Schleierwolken auf, doch ist die Sicht hervorragend. Nur der an Kleidung und Rucksack zerrende Sturm verdirbt uns etwas den Mittagsspaß. Tief in eine Mulde gepresst genießen wir die Aussicht auf Fjord und Gletscher.

Bald aber hat uns der Sturm trotz Sonne so ausgekühlt, dass wir wieder aufsteigen. Im Schnee scheren wir uns wenig um den Wegverlauf und steigen nach dem Sattel querfeldein wieder hinab zum ersten See. Dabei sind selbst die steilsten Schneefelder nicht mehr gefährlich, dann der Schnee ist so sulzig-weich, daß selbst Gleitversuche auf der Sitzmatte nach wenigen Metern enden.

Vorbei an der Hütte geht es erstaunlich schnell wieder hinab ins Tal. Nun ist es auch nicht mehr schwer, den Weg zu finden, denn das Zwischenziel Fahrweg ist unten zu erkennen. Schließlich muß man noch die 20 min auf dem Fahrweg hinab gehen und steht wieder an der RV17 kurz vor dem Straumdals-Tunnel.

Durch den 7,3 km langen Straumdals-Tunnel geht es in 12 km bis nach Agskaret, wo wir 40 Minuten auf die Abfahrt der nächsten Fähre warten müssen. Man wartet auf die Fahrzeuge, die von der Fähre bei Jektvika kommen. Doch dann geht es flott binnen 15 Minuten hinüber nach Foröy. Damit haben wir die sehr schöne und gebirgige Halbinsel Rödöy verlassen und sind nun auf Melöy.
35 km weiter unmittelbar nach dem Svartisen-Tunnel biegt vor dem nächsten Tunnel rechts eine Fahrstraße ab. Es handelt sich dabei um die Servicestraße der Trinkwassergesellschaft hinauf zum Fykanfjell, die dort oben u.a. am Storglomvatnet (größter Trinkwasserstausee Norwegens) Staumauern errichtet hat.

Auf bestem Teer geht es bis zu zwei holprigen, unbeleuchteten Tunneln. Steil geht es im Berg hinauf. Im zweiten Tunnel lassen Eisplatten auf der Fahrbahn die Räder durchdrehen. Schließlich sind wir auf etwa 700 m Höhe und müssen vor einer riesigen Schneewehe die Weiterfahrt beenden: Hier kommt vor dem Frühjahr keiner weiter!

Draußen tobt ein heftiger Sturm, der Regen an die Seite des Wagens peitscht und ihn gelegentlich erschreckend heftig schüttelt. Die Hoffnung auf besseres Wetter begraben wir gegen 24.00 Uhr und gehen zu Bett.

 
Zum Seitenanfang...

Sie sind hier:  >> Reiseberichte  >> Nordnorwegen 2011  >> 06.06.2011 Straumdalsfjell (Wanderung, 4 Std., 650