05.07.2010 Besteigung des Nesaksla über Andalsnes

Es regnet am Morgen. Sogar ergiebig. Dazwischen sind aber auch immer wieder Sonnenflecken.
So fahren wir denn die fehlenden 20 Minuten bis Andalsnes. Direkt am Kreisel im Dorfinneren (etwa Richtung Zentrum) liegt ein kleiner Park. Nicht viel mehr als eine Bank und ein paar Blumen, dahinter gleich der Wald. Hier beginnt der Anstieg zum Nesaksla.
Im Prinzip folgt die Wanderung dem Kamm dieses Vorgipfels über Isfjord und Romsdalen.

Bis auf wenige kurze Abschnitte verläuft die Wanderung im Kiefern-Mischwald. Fast von Meereshöhe erreicht man binnen 2km eine Höhe von 715 m (Ottabru Schutzhütte).
Allerdings ist der Weg überwiegend anspruchsvoll steil. Es gibt kein Innehalten oder eine ebene Strecke. Direkt nach oben lautet die Parole.

An den felsigen Stellen helfen Stangen mit Ketten daran, die Steilstufen zu überwinden. Kein richtiger Klettersteig, aber dennoch spannend.
Umso weiter man nach oben kommt, desto besser wird der fantastische Ausblick über den Romsdalfjord. Umringt von über 1000m hohen Bergen ist der Nesaksla ein Aussichtspunkt erster Wahl.
Kurz vor der Schutzhütte bleibt der Wald zurück und wir befinden uns im Felsgelände des Romsdaleggen.

Wir haben heute alles zwischen heftigem Sturm, strahlenden Sonnenschein und schräg daherfliegendem Niesel. Da sind wir froh, dass die Hütte zur Windseite hin sehr schön dicht ist. So lässt es sich in dem kleinen Steinhaus richtig aushalten.
Eine knappe Stunde weiter über den Kamm des Romsdaleggen ist das Mjalvafjellet (1216m). Von hier aus hat man einen fantastischen Blick in die Tiefen des Romsdal und die Troll-Berge des Trollstiegs hinüber nach Geiranger.

Der Rückweg erfolgt entlang des Anstiegs. Das Wetter ist heute sehr wechselhaft, aber Regen bleibt uns erspart – den haben wir in der Hütte abgewartet.

Dem Gefühl nach gibt es sehr viele Norweger, die hier aufsteigen. Und es gibt wohl auch einen Berglauf – die Strecke dafür ist zu erkennen.

Wir haben knapp 2 Stunden hinauf zur Schutzhütte und eine Stunde wieder hinunter gebraucht. Zum Mjalvafjellet sind es dann nochmals 1 ¾ Stunden gewesen. Dass es schneller geht, beweisen etliche Nachmittags-Bergjogger, die diese Tour wohl zum Aufwärmen nutzen. Unabhängig davon ist dies eine herrliche Tour mit außergewöhnlich schönen Ausblicken auf die Fjordlandschaft. Und schließlich liegen das Troll- und Romsdalen einfach nur etwas zu hoch – sonst wären auch sie mit Wasser gefüllte Fjorde.

Auf jeden Fall machen! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt.

Einen schönen Nachtplatz am Rande einer abgemähten Wiese finden wir auf der anderen Seite des Baches im Romsdalen. Die E136 verläuft weit entfernt und stört die Bergkulisse kaum. Sonnenflecken jagen über die steilen Hänge der 1000m-Wände. Was für eine Kulisse.

Wenn das Wetter mitspielt, werden wir Morgen die Trolltindane besteigen.

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