Badberg-Runde


Im Herzen des Kaiserstuhls gelegen befindet sich der Badberg. Überwiegend bedeckt ihn Wiese und nur wenig Wald. Das unterscheidet die „Kleine Steppe“ von dem Rest des Kaiserstuhls. Diese aussichtsreiche Wanderung, die an einem Freibad mit Quellwasser startet, verbindet die schönsten Stücke miteinander und ist besonders schön im Frühjahr und Herbst. (9km, 350 Höhenmeter)


Es war wohl schon immer zu trocken an den Hängen des Badberges, so dass sich Landwirtschaft nicht lohnte.

Heute ist der Badberg ein Naturschutzgebiet mit sehr vielen Halbtrocken- und Volltrockenrasen. Diese Habitate sind besonders artenreich. Nur Spezialisten schaffen es, im Laufe des Jahres hier zum Blühen und Aussamen zu kommen. Ebenso angepasst ist die Fauna, deren „größtes“ Raubtier die Smaragdeidechsen sind, die es hier in großer Zahl gibt. In Deutschland ein Novum, lieben sie doch die Wärme.

Eine lohnende Wanderung von rund 9 km beginnt im Süden des Badberges kurz nach Oberbergen Richtung Vogelsang-Pass.

Ein versteckt am Waldrand liegender Parkplatz mit schattigem Picknickplatz ist der Startpunkt.

Nur etwa 30m im Wald liegt das Badloch. Zwei Becken, die permanent mit frischem Wasser versorgt werden. Hier kann man bei Sonne tatsächlich ein erfrischendes Bad nehmen. Oder eben im Tretbecken nebenan die erhitzten Füsse kühlen.

Der Aufstieg ist anspruchsvoll steil, aber dafür zunächst vollkommen im Schatten. Das ändert sich bald, wenn man an einem Wegekreuz rechts hinaus auf die steile Hangwiese tritt.

Nun geht es in der prallen Sonne (sofern sie scheint) steil empor. Links und rechts breiten sich blühende Wiesen aus, in denen sich die Eidechsen wohlfühlen und auf Insektenfang gehen.

Auf halber Höhe zweigt links ein schmaler, ebener Pfad ab, der zum oberen Ende des steil aufsteigenden Weges in der „Buschschlucht“ führt. Waagrecht führt nun ein Wirtschaftsweg an der Flanke des Badberges Richtung Oberbergen. Diesen Abschnitt sollte man unbedingt gehen.

Die Wiesen erstrecken sich über und unter einem, im Frühjahr und Herbst übervoll mit den unterschiedlichsten Pflanzen.

Da, wo der Badbergpfad von unten herauf kommt, steht ein Wegeschild. Wir folgen nun rechts den Kamm hinauf bis zum höchsten Punkt (433 m). Nur kleine Buschgruppen spenden ein wenig Schatten. Die meiste Zeit kann der Blick unbehindert schweifen, besonders zum nahegelegenen Totenkopf mit dem markanten Fernsehturm.

Vom Kamm des Badberges aus hat man schöne Einblicke in die unterschiedlichen Seiten. Dort Waldbestand, Richtung Norden fast ausschließlich Wiese. Diese wird jährlich mehrfach gemäht. Man geht dabei behutsam vor und mäht immer nur kleine Bereiche, damit die Fauna ausweichen kann in ungemähte Bereiche.

Vom äußersten Ende des Badberges geht es relativ steil bergab zum Schelinger Kreuz (Hütte, Steinkreuz). Gegenüber sieht man bereits die Wiesenhänge des Haselschacher Buck.

Man sollte sich die Mühe machen und gerade aus dem Kamm folgend aufzusteigen (alternativ geht auch auf halber Höhe ein Pfad Richtung Sattel im Haselbacher Buck). Oben am Waldrand gibt es eine Sitzgruppe mit herrlicher Fern- und Umsicht. Unter einem liegt das Eichstetter Tal, in dem bis vor 40 Jahren Getreide und Kartoffeln angepflanzt wurden.

Nun geht es im rechten Winkel hinab zu einem Sattel. Wir folgen eine Zeit lang dem Neunlindenpfad bis zum Vogelsangpass. Bei guter Sicht sollte man zum Aussichtsturm auf der Eichelspitze (521 m) aufsteigen – beide Wege führen parallel zum Vogelsangpass.

Der untere Weg begleitet den Waldrand. Ein letzter Anstieg, dann geht es bald wieder bergab. Zuletzt recht steil entlang von Lößwänden erreicht man den vielbefahrenen Vogelsangpass. Hier gibt es an sommerlichen Wochenenden Bewirtung.

Der Neunlindenweg geht schräg rechts in die Weinberge hinein. Mit einem scharfen Rechts- und kurz darauf Linksknick erreicht man eine waagrechte Wegstrecke, von der aus man sehr schön den Schwarzwald sehen kann. Die Bank am Wegekreuz wird dankbar angenommen, wenn man bis hier her noch keine Pause hatte.

Gut ausgeschildert geht es am Waldrand nun bergab. Rechts sieht man in voller Länge den Badberg, zu dessen Füssen Alt-Vogtsburg liegt, hinter sich den Haselbacher Buck mit dem markanten kleinen Sendeturm oben auf.

Wir bleiben immer am steilen Hang und folgen weitgehend gerade dem Weg. Schließlich trifft man auf das Wegzeichen „Gelbe Raute“, der man in einem etwas aufwändigen Zick-Zack durch die Weinberge, kleine Hohlgassen und schließlich einem Tal folgt. So kommen wir fernab der Straße wieder am Badloch heraus, das man schon weit vorher am darüber liegenden Steinbruch erkennen kann.

Eine herrliche Runde durch eine der schönsten Landschaften im Kaiserstuhl. Viel Wiese, viele Eidechsen, Schmetterlinge und andere Insekten, schattiger Wald und vor allem tolle Aussichtspunkte.

 
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