13.06.2011 Fahrt nach Andenes + Kurzwanderung

13.06.2011 Fahrt nach Andenes + Kurzwanderung

13.06.2011 Fahrt nach Andenes + Kurzwanderung

Andenes und die Besteigung des Hausberges (Wanderung, 1 Std., 230 Hm)

Der Morgen begrüßt uns mit dichter Wolkendecke, durch die fast kein Sonnenlicht hindurch lugt. Wir verlassen Hovden nicht ohne die Brutwand der Seevögel unmittelbar am Kai zu fotographieren. So einfach und so nah kommt man nur noch in Nykvag an die brütenden Tiere.

Wenige Kilometer südlich Hovden liegt der kleine Fischerort Nykvag. Hier macht die Hauptstraße einen scharfen Knick. Fährt man nun auf der Seitenstraße in den Dorfkern um den kleinen Hafen herum, sieht man sofort links einen kleinen Turm. Den kann man besteigen und hat dann eine bequeme Höhe, um die Möwen zu beobachten, ohne sie zu beunruhigen (ideale Zeit am späteren Nachmittag).

Für uns geht es zurück zur 820, die als gut ausgebautes Band die Inselgruppe nach Sortland hin miteinander verbindet.

In Sortland gibt es natürlich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zu beschäftigen – und wenn es nur darum geht, ein Hurtigrutenschiff aufzunehmen, wenn es unter der gewaltigen Bogenbrücke hindurch fährt (wobei gewaltig nur die Höhe meint – Norweger bauen grazile, formschöne Brücken!).

Wir wechseln hinüber auf die Halbinsel Hinnöya, die im Norden mit gewaltigen Bergen aufwartet. Entlang des Risöysundet geht es zur Brücke bei Risöyhamn. Auch hier fahren die Hurtigroutenschiffe entlang.

Ganz klare Empfehlung: Nicht über Ase und A nach Andenes fahren, sondern im Westen über Bö, Noss, Nordmela und Bleik. Am Nachmittag liegt die Sonne vom Meer kommend auf den steilen Felsen, die aus der schmalen Schwemmlandschaft steil aufragen.

Breit liegt die flache Landfläche zwischen den südlichen und nördlichen Bergen. Eine Schotterstraße führt hinüber nach Dverberg auf der anderen Seite der Insel. An Stave vorbei erreicht die westliche Route die steil aufragenden Berge und passiert nach einem kurzen Tunnel die Raketenabschußbasis von Andenes. Hier werden gelegentlich Raketen zur Wetter- und Atmosphärenforschung abgeschossen. Steil ragt darüber der Berg auf, den man einfach bei gutem Wetter besteigen muß.

Direkt vor dem letzten felsigen Abschwung treffen die östliche und westliche Inselstraße zusammen. Man folgt der östlichen Richtung Sortland etwa 1km. Rechts steigt eine Straße hinauf zu einer Militärstation. Gleich nach dem Abzweig sind zwei Parkplätze, denn weiter hinauf fahren darf man nicht.

Ist man früh am Morgen unterwegs, kann die Sicht vom Endpunkt der Schotterstraße Richtung Süden beeindruckend sein. Wer am Nachmittag noch etwa eine Stunde Zeit hat, biegt jedoch am ersten Linksknick in der Straße gerade aus ab. Es gibt keine Markierungen, doch ist der Pfad sehr gut sichtbar. Im Prinzip geht es rechts den Kamm hinauf bis zu einem arg mitgenommenen „Gipfelkreuz“ mit Gipfelbuch und Thermometer (dieses hing schon 1996 hier und ist mittlerweile ganz matt, zeigte aber 12°C im Schatten an). Etwas weiter führt der schmale Pfad, nun in einem steilen Grashang, der Trittsicherheit erfordert. Nach 100m weiter erreicht man ein Lichtzeichen des Flugplatzes von Andenes und hat die Stadt zu seinen Füßen liegen. Eine phantastische Sicht von der einen Seite der Insel mit tropisch anmutenden Sandbuchten bis hinüber zur östlichen, sehr flachen und seendurchsetzten Seite. Dahinter die Berge von der Halbinsel Senja.

Es sind etwa 230 Höhenmeter zum Gipfel des Andhue, die aber leicht auch in Trekkingsandalen erklommen werden können. Die Sicht ist so überwältigend, daß jeder mit Gelegenheit dazu sie unternehmen sollte.

Wir übernachten oberhalb der Straße von Bleik nach Andenes vor dem Tunnel (ein unbefestigter Fahrweg leitet hinauf unter eine Steilwand. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz mit Bank und Mülltonne! Kein Platz für große Wohnmobile – die gibt es reichlich entlang der Westküste!) mit Blick auf Norwegens längsten Sandstrand und einer herrlich warmen Sonne.

Auf kleiner Fläche verteilt blühen hier Scharfer Hahnenfuß, Silberwurz, Lichtnelke, Hornklee, Bachnelkenwurz und so manch anderes Blümchen. Alles in Miniaturausgabe wegen der Stürme, die hier unmittelbar an dem westlichen Ende von Europas Festland toben können.


Zu den Stellplätzen und Versorgungsstationen ein paar Worte. Stellplätze gibt es an den flachen, außenliegenden Küstenbereichen der Lofoten und Vesteralen reichlich. Nahezu jedes Sträßchen führt entweder zu einem Wohnhaus oder irgendeinem Schuppen.

Doch die einsamen Straßen erlauben meist, auf einer Ausweichbucht eine Nacht zu stehen.
Servicestationen gibt es mehr, als man denken mag. Nicht jede Gemeinde liefert die Daten für die Tourismusunterlagen, die man zugesandt bekommt. So findet sich z.B. in Straume auf Langöya (Vesteralen) eine Station unmittelbar am Kreisel. Auch Tankstellen haben „Servicestationen“, wo man Wasser tanken kann. Entsorgungsstationen sind immer deutlich angeschrieben und sind meist auch an Tankstellen oder in Rastplatznähe zu finden.

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