22.04.2011 Von Don Pedro nach La Zarza im Norden

22.04.2011 Von Don Pedro nach La Zarza im Norden

(11,5km, 530Hm)

Wir kommen erst spät weg – sich mit Frank Nodes zu unterhalten macht zu viel Spaß. Aber dann schrauben wir uns die LP1 entlang nach Norden. Bei Hoya Grande erreicht die Straße über 1100m Höhe und senkt sich dann wieder Richtung Barlovento ab.

Wir biegen im Norden der Insel Richtung Don Petro von der LP1 ab. Normalerweise beginnt man die Wanderung bei dem Informationszentrum zu den historischen Fundstellen von Petroglyphen (Felszeichnungen).

Doch wir beschließen, die Tour etwas anders zu gehen, um keinen steilen Aufstieg zum Abschluß der Tour zu haben.

So fahren wir die breite, aber dennoch natürlich kurvenreiche und steile Straße hinab zu dem kleinen Dorf. In einer charakteristischen Kurve, in der man durch einen Felsdurchbruch fährt, kann man in einer aus dem Fels gegrabenen Bucht parken. Knapp unterhalb liegen die ersten Häuser von der winzigen Ansiedlung Don Petro.

Es ist sonnig und wir starten in kurzen Hosen. Der Weg steigt sogleich steil an. Oberhalb der Straße verschwindet der Weg im dichten Heidewald. Gnadenlos schnell gewinnt man Höhenmeter – an sonnigen Tagen ist das dichte Blätterdach sehr hilfreich, um nicht ins Schwitzen zu geraten.
Der Pfad wird begleitet von dünnen Stahlrohren, die wohl die Wasserversorgung von Don Pedro sicher stellen. Knorrige Bäume und Strauchhecken begleiten den Wanderer, so daß nur selten Ausblicke vorhanden sind.

Ohne Unterlass strebt der Weg empor, bis er fast überraschend aus dem Urwald tritt und die Zufahrtsstraße erreicht ist. Auf ihr geht es etwa 200m bergauf, bis rechts gut markiert der Wegabzweig Richtung Caldera de Aqua folgt.
Kurz zuvor mündet links die optionale Abkürzung des Weges ein, die den oberen Teil des Weges zu einem Rundweg macht.

Zunächst eben taucht man ein in die üppige Natur dieser steilen Schluchtwand. Feuchtigkeit und viel Sonne lassen die Pflanzen reichlich wachsen.

Nach einigen Hundert Metern geht es im Zick-Zack steil bergab in den Grund des Barrancos. Da es in der Nacht geregnet hat, ist der lehmige Boden rutschig. Doch das Bachbett ist trocken und leicht zu queren.

Nun beginnt der eher sanfte Aufstieg durch die Schlucht. Links und rechts wuchert üppig die Natur. Zunächst geht es noch seitwärts des Baches entlang, später auch im Bachbett, so daß bei Regen zumindest potentiell die Möglichkeit besteht, daß es etwas beschwerlich wird.

In drei deutlich unterscheidbaren Stufen geht es immer weiter Richtung LP 1 empor. Besonders die letzte ist spannend, denn es geht durch die den Talkessel einfassende Felswand hindurch. Weichere Ascheschichten sind hier von einer massiven Basaltschicht überdeckt. So konnte der Weg in halber Höhe des Talkessels entlang gelegt werden.

Wir erreichen das Informationshäuschen in dem Moment, in dem es zu regnen beginnt. Glück gehabt! So essen wir unser Mittagsbrot im Schutz des Vordaches bei zugigen 12°C.

Der Abstieg erfolgt etwas oberhalb des Informationszentrums kurz nach dem Abzweig Richtung Don Petro. Es geht zunächst durch offene Landschaft, dann wird es steiler und der Weg führt durch einen steilen Hohlweg, dessen Boden stellenweise gepflastert ist. Insgesamt ist der Weg wie gewohnt sehr gut markiert.

An einem Haus kommt von rechts ein Fahrweg. Wenige Meter nach links weiter trifft man auf den Fahrweg, der die obere Runde vollständig macht. Wir allerdings steigen weiter ab - mal auf einer Zufahrtstraße zu einem Haus, mal durch den Wald sehr steil hinab.

An einer spuckenden Quelle (Los Doranjos) vorbei erreichen wir alsbald einen unbefestigten Fahrweg. Diesem folgen wir links folgen (gerade aus geht Gelb-Weiß weiter bergab auf schmalem Pfad – er vollendet die untere Runde im Dorf Don Pedro). Die Fahrstraße, der wir folgen, bleibt oberhalb von Don Pedro und führt nahezu eben recht bequem zurück zu Auto.

Eine abwechslungsreiche und stelleweise spannende Wanderung, die allerdings immerhin mind. 530 Höhenmeter Anstieg beinhaltet. Man kann die Tour allerdings zweiteilen. Dann startet man vom Informationszentrum, steigt auf zum Abzweig nach Don Pedro und folgt dann der Markierung Gelb-Weißer Strich hinunter Richtung Don Pedro. An einem deutlich erkennbaren Haus mit geteerter Zufahrt von links folgt man dieser Straße und erreicht alsbald die Zufahrtstraße nach Don Pedro. Dieser folgt man kurz bergan und erreicht dann rechts den Zustieg in den Barranc0, dem man wieder bergauf folgt. Diese Runde ist eindeutig die schönere – die untere ist allerdings eine schöne Ergänzung.

Wegen doch wieder guten Wetters fahren wir hinauf nach Los Muchacos (2434m). Bei etwa 1800m durchstoßen wir die Wolken. Die Strecke ist kurvenreich und überall liegen Steine auf der Straße.

Oben angekommen wissen wir nicht, ob wir noch zum Aussichtspunkt Los Muchachos fahren können. Die Hänge hier oben sind voller Sternwarten und die einzige Zufahrt kann mit einer Schranke abgesperrt werden (angeblich ab 18 Uhr, wobei wir bereits deutlich später hier sind; Licht stört die Sternengucker ggf). Wir sind mutig und durchqueren die baumlose Hochebene, in der an schattigen Stellen sogar Schneereste liegen. Oben auf dem Gipfel des höchsten Berges von La Palma gibt es einen ausgewachsenen Parkplatz und vor allem einen tollen Blick in die Caldera. Leider ist die Sonne schon weit abgesunken und lange Bergschatten verdunkeln die Wolken, die in der Caldera wabern. Trotz des Sturms und der eiskalten Luft rennen wir schnell nach vorne zum exponierten Aussichtspunkt und genießen die letzten Momente Sonnenlicht über den Wolken.

Bei letztem Sonnenlicht beginnen wir die Abfahrt, die dann in der rasch einsetzenden Dunkelheit richtig anstrengend wird, denn die Felsbrocken sind zum Teil wirklich groß.

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