01.10.2011 Schluchten und Höhlenweg bei Kell

Ein herrliches Herbstwochenende ist angekündigt. Drei Tage Sonnenschein – die müssen ausgenutzt werden!

Wir fahren daher kurz entschlossen in die Eifel. Bei Koblenz biegen wir von der A61 ab und schlängeln uns durch den Vulkanpark Eifel nach Kell. Die Krayermühle liegt östlich des Dorfes im Tal. Eigentlich sind es kaum mehr als zwei Häuser: Dies ist nicht der offizielle Startplatz, der südlich des Dorfes auf der Höhe liegt (Bergwege-Parkplatz), aber hier an der Brücke findet man auch einen Parkplatz und hat einen genussvollen Anfang des Wandertages.

Der Wanderweg verläuft Richtung Norden und folgt dem einem kleinen Bächlein, das hier durch eine kleine Schlucht fließt. Es geht leicht bergab in dichtem Wald leicht bergab. Bald verlassen wir den Forstweg über eine Holzbrücke und steigen links gegenüber den Hang empor.

Nun windet sich der Weg recht steil 100m durch Wald bergauf. Das Laub ist heute herbstlich gefärbt und wir sind angesichts der warmen Sonne froh, im Schatten laufen zu können.

Nach zwei Serpentinen wird es wieder ebener und knapp unter der Hochfläche leitet uns der Weg in Richtung „Schöne Aussicht“.
Nachdem wir unter einer Hochspannungstrasse den vorerst höchsten Punkt passiert haben, geht es langsam wieder bergab. Immer im Wald gelangen wir schließlich über einen schmalen Pfad zu der Sinnenbank an der „Schönen Aussicht“. Von hier aus hat man eine weite Sicht auf Burgbrohl und die Trasswände.

Trass ist ein Ausdruck für „verklebte“ Vulkanasche. Glutwolken, die sich bei Vulkanausbrüchen bilden können und die ähnlich Lawinen über Hänge gleiten und sich durch Täler wälzen, lagerten hier bis zu 60m hohe Ascheablagerungen ab. Diese wurden später sogar industriell abgebaut Die weichen Gesteinslagen sind aber auch vielfach als Schutzraum genutzt worden.
Von der „Sschönen Aussicht“ geht es reichlich steil zunächst erst im Zick-Zack und später über Treppen hinunter zu Eisenbahntrasse, Straße und die Trasshöhlen. Diese sind wirklich ein Highlight der Tour.

Zunächst geht es unter dem Eisenbahnviadukt vorbei zu dem sichtbaren Höhleneingang. Etwa 50m geht es in die Unterwelt, bis man nach einem Knick wieder Tageslicht erreicht. Doch keine Sorge, die Höhlenöffnung ist groß und lässt ausreichend Licht herein.
Abzweige rechts und linkse erlauben den Blick auf die mächtige Ascheschicht, die man da gerade durchquert.

Nur etwa 200m weiter wiederholt sich das imposante Spiel an einem einsam in dem Talgrund stehen gelassenen Aschehügel. Durch scheunentorgroße Durchbrüche gelangt man auf die andere Seite.

Nun muss man kurz links entlang der Straße gehen, um sie dann zu überqueren. Nur etwa 100m weiter erreicht man das Seniorenstift Tönnisstein.

Hinter den Gebäuden steigt der Weg leicht an und man erreicht nach etwa einem Kilometer die im Wald versteckt liegende Ruine des Klosters Tönnisstein.

Senkrecht und tief bricht unmittelbar vor den Mauerresten die Wand ab. Auf sicherem Pfad geht es oberhalb der Schlucht entlang bis zu der Straße zurück. Doch wir müssen sie nicht überqueren, sondern steigen rechts hinab in die „Wolfsschlucht“.
Hinter einer Schmalstelle an einer Felswand öffnet sich die urwaldartige Schlucht, die gleich mit zwei Höhepunkten aufwartet.

Zunächst aber geht es unter senkrechten Wänden hinein in die grüne Hölle. Überall scheint das Grün einen Flecken gefunden zu haben, um üppig zu sprießen. Allerdings nicht an der etwa 40m hohen Steilwand, die sich in das Tal hinein schiebt. Hier hat der Bach die abgelagerten Ascheschichten massiv abgetragen und fließt in kleinen Kaskaden den Felsgrund hinab. Beeindruckend und dennoch komplett im Grün des Tals versteckt.

Nur wenige Meter weiter folgt dann die zweite Sehenswürdigkeit: Der Wasserfall des Tönnissteiner Baches. Hier stürzt der Bach über eine Steilstufe – leider ist dies auch gleichzeitig das Ende der Wolfsschlucht.

Über die Straße hinweg wandern wir durch offenen Wald und erreichen nach etwa 5 Minuten den „Römerbrunnen“.
Hier tritt in einem kleinen gefassten Becken schmuddeliges Wasser zutage. Immer wieder blubbern Kohlendioxyd-Blasen empor – ein deutliches Zeichen für die noch immer im Untergrund schlummernde Vulkanvergangenheit.

Entlang des Waldrandes und über Wiese geht es zum nächsten blubberndenr Mineralbrunnen. Die Sitzecke unter Bäumen lädt zu einer Pause ein, bevor es dann nach oben in Richtung Parkplatz Bergweg geht.

Nach dem Waldgürtel steigt der Weg über offene Ackerflächen schließlich bis zum höchsten Punkt an. Vorbei am Parkplatz folgen wir kurz der Straße, um dann gegenüber sanft wieder abzusteigen ins Tal des Krayerbachs (Krayerbachtal?).

Eine offene Streuobst- und Ackerlandschaft begleitet uns beim Abstieg hinunter zum Talgrund. Nun sind es nur noch ein paar Hundert Meter zurück zur Krayermühle und damit dem Ausgang der Wanderung.

Eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung mit einem etwas öden Teil auf der Hochfläche um den Bergwege-Parkplatz ist zu Ende.

 

Zurück -->

Zum Seitenanfang...

Sie sind hier:  >> Reiseberichte  >> Kurzurlaub Vulkaneifel Herbst 2011  >> 01.10.2011 Schluchten und Höhlenweg bei Kell