11.6.2011 Königinnenweg bei Stö (Wanderung, 5 Std)

11.6.2011 Königinnenweg bei Stö (Wanderung, 5 Std)

11.6.2011 Königinnenweg bei Stö (Wanderung, 5 Std)

Auch der Morgen begrüßt uns mit grandiosem Wetter und wir machen uns bald auf den Weg Richtung Stö. Wer hier nicht die deutlich längere aber auch günstigere Walsafari mit machen will, kann eine sehr schöne Wanderung machen.

Am äußersten nördlichen Ende von Langöya gelegen befindet sich noch nach dem Hafen mit aktiver Fischereiflotte ein Wohnwagen-Campingplatz. Nicht viel mehr als eine ebene, steinige Fläche ohne jeden Charme. Etwa 50m vor der Rezeption ist links ein Schild mit der Karte des Königinnenweges. Er verbindet auf zwei unterschiedliche Arten Nysund und Stö, ist aber vor allem ein herrlicher Rundweg.

Einmal geht es unten entlang der Küste, einen etwa 200m langen Sandstrand eingeschlossen. Das andere Mal geht es über den hufeisenförmigen Gebirgskamm, der drei Seen umfasst. Etliche Male muß man auf und ab steigen, so dass diese Variante deutlich anstrengender ist.

Aus Gründen des Lichts startet man die Tour besser in umgekehrter Reihenfolge, da dann die Wanderroute dem Lauf der Sonne folgt.

Dazu geht man etwa 300m zurück Richtung Hafen, bis rechts ein roter Schuppen auftaucht. Links daneben ist ein Zaun mit Gatter. Leider sind die ersten roten T-Markierungen erst einige Meter weiter oben zu sehen.

Der Weg steigt sofort steil an, manchmal fast schon so steil wie eine Treppe. So erreicht man alsbald eine Höhe, die eine herrliche Rundsicht über den Hafen und die vorgelagerten Schären erlaubt.

Über allem thront, im Aufstieg weitgehend unsichtbar, die Kugelkuppel einer Radarstation der NATO.
Schließlich erreicht man einen ersten Sattel und hat gegenüber die Radarstation. Nach Norden und Nordosten kann man die Berge von Andöya sehen – die am äußersten nördlichen Ende liegenden sind die Hausberge von Andenes.

Heute bläst ein sehr kräftiger Sturm, der die feuchte Luft vom Festland die Bergflanken hochtreibt. Wie aus dem Nichts bilden sich Wolkenschleier, die rasend schnell über den Pass getrieben werden, um kurz darauf sich wieder in Nichts aufzulösen.

Weiter geht es bergauf. Noch ein ganzes Weilchen bleibt es beim Steigen, bis man auf etwa 350 Höhenmeter die erste von drei Hochstellen erreicht hat. Nun geht es etwa 3km lang entlang von kleinen Gipfeln und Senken Richtung Süden. Rechts liegen zwei große Seen eingebettet in das Felsental. Vorne an der Küste liegt dann der dritte See unmittelbar am felsigen Strand.
Schräg in der Flanke wird der höchste der Gipfel im Bergkamm gequert, unmittelbar dahinter steigt man steil in einen schmalen Pass ab.

Nun folgt der fast letzte Anstieg hinauf auf die Hochfläche auf der anderen Seite des Hufeisens. Der nur sehr niedrige und sparsame Bewuchs auf der flachen Hochfläche lässt erahnen, welche Stürme und harschen Wetterverhältnisse hier herrschen müssen. Heute ist es sehr sonnig aber auch sehr stürmisch, so dass es schwer fällt, gerade zu gehen.

Nach zwei Sätteln erreicht man an einem großen Steinmann den kniffligen Abstieg. Der erfolgt zunächst in der steilen Grasflanke und ist 2011 mit einem Tau gesichert (klettersteigähnlich, ca. 50m)
Danach geht es auf dem felsigen Kamm steil bergab. Links kann man nun das letzte Mal Nyksund sehen, bevor es hinter einem Berg verschwindet.

Nach dem anstrengenden Abstieg über den Felsenkamm erreicht man einen Sattel, an dem sich die Wege teilen. Links, also nach Westen, geht es nach Nyksund, rechts steigt man steil durch einen Birkenwald ab. Es geht über Stock und Stein, stellenweise sind rutschige und feuchte Stellen eingebaut in den schmalen Pfad, der aber durchwegs hervorragend markiert ist.

Mühselig steigt man 150 Höhenmeter durch das Birkendickicht ab, bis man dann endlich am Strand steht. Eine schmale Grasbrücke trennt den See vom Meer.

Uns bläst nun der Wind genau von vorne ins Gesicht und macht das ebene Wandern zur Anstrengung.

Immer oberhalb der Springflutgrenze führt der Pfad durch den morastigen Fuß der steil aufragenden Felswände. Mit etwas Glück kann man Weißkopfseeadler sehen. Wir haben ein Paar beobachten können.

Kurz vor dem Sandstrand liegt links ein Strandabschnitt, an dem viele kugelrunde Kiesel von erstaunlicher Größe liegen. Eher keine Sammelstücke zum Mitnehmen.

Überall liegt Strandgut herum und wer solche „Fundstücke“ sammeln mag, wird hier reichlich fündig werden.
Der Sandstrand lädt an warmen Tagen im Hochsommer zum Baden ein, doch wird das Wasser nie wärmer als 17°C.

Ein letzter Anstieg und noch ein Buckel, dann steht man oberhalb des Wohnmobil-Campingplatz und damit am Ende dieser herrlichen Bergtour. Um es nochmals zu sagen: Absolut lohenend!

Um Zeit und Urlaubstage zu sparen (besonders Zweiteres ist viel zu rar), fahren wir doch noch die rund 60km bis nach Nykvag. Was sich so wenig anhört, sind weit über eine Stunde Fahrt – zunächst auf der 820 durch eine wilde Gebirgslandschaft mit steil aufragenden Bergen im Ryggedalen. Dann wieder lieblicher durch Kulturlandschaft.
Bei Rise biegen wir von der 820 ab und fahren Richtung Eidet. Danach gabelt sich die Straße und links geht es entlang der schmalen Küstenstraße Richtung Nykvag. Kurz vor dem Ort liegt ein Badestrand mit smaragdgrünem Wasser und einer traumhaften Felseninsel-Landschaft dahinter. Dort übernachten wir bei aufkommender Bewölkung. Insgesamt gibt es hier an der Küste viele Stellplätze für eine Nacht.

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