09.09.2011 Von Bodenmais zum Arber hinauf (15 km)

(Klassische, sehr abwechslungsreiche Zustiegstour, ohne Gipfel rund 600Hm und 15km Länge. Nimmt man den kleinen Arber (+100Hm) und den Großen Arber (+200Hm) noch hinzu, dürften es etwa 17km und an die 900Hm sein)

Der Morgen ist unerfreulich verhangen. Aus grauem Einerlei fällt dünner Nieselregen. Aber nun sind wir hier und darum geht es trotzdem ins Tal der Rissloch-Wasserfälle. Dieses tief eingeschnittene Tal mit dem Zusammenfluß dreier kräftiger Bäche im Bereich der Rissloch-Wasserfälle ist der ideale Auf- und Abstieg zu den beiden Arbergipfeln von Bodenmais aus.

Vom Wanderparkplatz (ca. 730m) am Ende des Risslochwegs aus folgt etwa 200m lang ein breiter Forstweg (Wegzeichen „2“ auf grünem Grund). Dann teilt sich der Weg in den „steinigen“ und den „bequemen“ Weg zu den Rieslochwasserfällen hinauf.

Wer lieber dicht am Wasser ist, muß dem steinigen Weg folgen. Der bequeme, mit nahezu keiner Sicht auf die wilde Klamm, ist für den Rückweg die richtige Wahl.

Entlang des wild rauschenden Baches (nach den vielen Regenfällen der vergangenen Tage ist das Wasser ganz braun von der Humussäure, die nun reichlich aus den Moorgebieten heraus gespült wird) steigt der Felsenweg bald recht steil bergan. Immer wieder fällt das Wasser auch schon mal in größeren Stufen tosend in den nächsten Tobel hinab – bei dem bewölkten Himmel heute ein Fest für die Langzeitfotografie. In langen Schleiern fällt das schäumende Wasser über feucht-schwarze Felsen herab.

Schon nach etwa 1km und 200m Aufstieg erreicht man das kleine Schleusenhäuschen an den Rissloch-Wasserfällen. Das kleine Becken ist randvoll und strömt über das Wehr hinweg. Oberhalb stürzt das Wasser etwa 30m weit über eine steile Felswand in das aufgestaute Wasser. Von rechts kommt ein kleiner, ebener Pfad, der leider nicht markiert ist. Er führt in etwa 50m hinauf zum bequemen Aufstieg (leider auch da nicht gekennzeichnet, was mancher, der nur diesen Weg begeht, bedauern wird).

Links des Wasserfalls geht es nun steil hinauf. In Serpentinen überwindet man Felsstufen und dichtes Wurzelwerk. Noch etwa 500m weiter, dann treffen sich an einer hölzernen Brücke die beiden Aufstiege. Doch keine 50m weiter biegt links mit „2a“ der Aufstieg zum Kleinen Arber und dem Charmer Haus ab. Erneut über eine Holzbrücke wird es nun etwas moderater. Ein paar Minuten später teilt sich der Bach in seine zwei Zuläufe und es wird immer ruhiger. Viel weniger Wasser fließt hier durch weniger steiles Gelände.

Nach etwa anderthalb Kilometer quert man das erste Mal eine der breiten, gut ausgebauten Forststraßen. Auch wir wandern vorbei an einem alten Schutzhäuschen auf breitem Weg weiter bergan. Die „2a“ führt uns aber bald wieder weg von dieser Forststraße. Noch kleiner ist der Bach nun, dem wir hinüber zur Chamer Hütte folgen.
Wieder queren wir eine Forststraße, aber nun sind es nur noch etwa 500m und 50m Anstieg, bis wir bei der Chamer Schutzhütte (ca. 1298m) ankommen. Diese ist ganztags bewirtet und bietet kleine, aber dafür auch preiswerte Speisen an.

Den weiteren Aufstieg auf den kleinen Arber (1384m, 0,5km) sparen wir uns: Die Sicht liegt bei etwa 20m.

Vom Schutzhaus aus geht es Richtung Osten auf dem Panoramaweg „3a“ Richtung Großem Arber. Wer will, kann nun innerhalb 3km und etwa 200m Anstieg den großen Arber besteigen. Aber auch dieses Ziel streichen wir wegen des schlechten Wetters.

In einer schwach ausgebildeten Senke zweigt von unserem Wanderpfad rechts ein Weg ab und quert die Zufahrt zum Großen Arber. Der Weg ist breit, aber an dieser Stelle unmarkiert. Doch etwa 700m später trifft man auf den vom Arber herab kommenden Arbersteig („2“).

Diesem zunächst breiten Weg folgen wir bergab. Alsbald wird er schmäler und folgt steiler bergab einem geräuschvollen Bach. Völlig ausgewaschen ist der Hauptwanderweg. In Strömen läuft das Wasser dort, wo an sich die Wanderer laufen sollten und läßt nur grobes Geröll zurück. So hat sich am Rand des Weges ein neuer Weg gebildet.

Nach einem ersten Queren der Auerhahnstraße folgt ein weiterer Abstieg (Bodenmais, „2“) entlang des rauschenden Baches.

Schließlich gelangt man an den Ausgangspunkt der Runde: Der Weggabelung knapp oberhalb der Riesloch-Wasserfälle.

Nun geht es über den bequemen Weg hinab. Aber schon nach etwa 50m nimmt einen ein gut 15m hoher Wasserfall in Beschlag. Über eine Holzbrücke quert man das rauschende Wasser, das hier zu gut 50% der Wassersmenge des darunter liegenden Wasserfalls beiträgt.

Der weitere Abstieg mit der „2“ ist weitgehend ohne Besonderheiten. Der steinige Weg ist eindeutig bequemer, aber weit von angenehm zu gehen entfernt. Die Sicht auf den Bach tief unter einem ist weitgehend nicht vorhanden (Sommer), so dass es hauptsächlich ein schneller Abstieg wieder zurück zum Parkplatz ist.

Die sehr interessante und abwechslungsreiche Tour hat so begangen rund 600Hm und 15km Länge. Nimmt man den kleinen Arber (+100Hm) und den Großen Arber (+200Hm) noch hinzu, dürften es etwa 17km und an die 900Hm sein.

Morgen soll das Wetter besser werden – also doch die Große Schachtentour bei Buchenau (Zwiesel).

Die 25km bis dorthin sind leicht zu fahren und ein Nachtplatz findet sich auch knapp unterhalb des Dorfkerns.

 
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