Das Ziegelei-Museum in Germersheim

Die Sondernheimer Ziegelei wurde 1834 von den Gebrüdern Stubenrauch gegründet. Bis 1965 wurden hier durchgehend Ziegeln gebrannt. Südlich von Germersheim direkt am Rhein gelegen, ist das heutige Ziegelei-Museum eine Stätte historischer Industriegeschichte.
Das Prinzip des Steinebrennens ist recht einfach:

Ton ist zu feinsten Körnern zerfallener Granit. Der Feldspat und der Glimmer bilden die feine Zerfallsmasse, die sich an Flüssen und in Mulden ablagerte. Einige Meter dick können solche Lagerstätten sein. Sie wurden zunächst mit dem Spaten, später mit einem Schaufelkettenbagger in der Umgebung abgebaut.
Diese Masse wurde mit Wasser vermischt, um sie weich und geschmeidig zu machen. Sie wurde dann in einem Extruder (im Prinzip ein großer Fleischwolf) verpresst. Vorne an den Auslass machte man die unterschiedlichsten Formen dran und erzeugte so unterschiedlich geformte Steine.
Diese wurden dann bis zu drei Wochen in Trockengestellen auf dem Gelände getrocknet (später auch mittels der Abluft des Brennofens in drei Tagen).

Nun war der Rohling fertig und wurde mit über 100.000 anderen seiner Art in dem zuletzt fast 100m langen Rundofen aufgeschichtet. Jeweils 10m dieses Ofens wurden dann befeuert und bei etwa 1000°C wurde der Ton gebrannt.
Die Arbeit in und an dem Ofen war schweißtreibend, denn die Steine wurden mit etwa 100°C Restwärme aus dem Ofen geräumt.

Das die Produktion nicht besonders umweltfreundlich gewesen ist, kann man sich vorstellen, wenn man weiß, dass zunächst mit Kohlegruss und später mit Schweröl befeuert wurde - ohne Abgasfilter im Schornstein. Und auch die Arbeitszeiten waren alles andere als angenehm: Von Sonnenaufgang bis -untergang - nur im Winter ruhte die Arbeit.

Das Museum ist in Privatbesitz der Haag´s: www.ziegelei-sondernheim.de

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