10.07.2010 Aufstieg zur Homlongseter bei Geiranger

Der Morgen beginnt mit Regen und grauen Wolken. Wir haben leider kein Glück und müssen den Geiranger so nehmen, wie er ist: Grau und kühl. In Deutschland sind es jetzt 39°C – hier sind es man gerade 18°C.

Nach dem Frühstück lassen wir den Wagen stehen, wo er ist: Am linken Ufer des Fjordes. Es sind nur ein paar Hundert Meter bis zum Campingplatz von Homlong (von Geiranger etwa 20 min zu Fuß).
Ein deutlich markierter Weg führt nach oben, mehrere Schilder weisen verschiedene Ziele aus.
Nach einem steilen aber kurzen Aufstieg über einen gepflasterten Feldweg geht es weiter über Felsplatten. Bei Regen umgeht man die besser, aber bei trockenem Wetter sind das regelrecht betonierte Wege, die schnell zu einem ersten Aussichtspunkt bei einer alten Hütte führen. Schöne und umfassende Übersicht über das Fjordende und den Adlerweg.
Nun geht es in einen Birkenwald hinein. Der Pfad windet sich entlang des steil abfallenden Hangs empor. Gelegentlich liegen sogar Steinplatten als Stufenersatz.
Aussicht hat man keine. Dafür umgibt einen ein urwüchsiger Birkenwald, der deutlich zeigt, dass hier viel Wasser zur Verfügung steht. Ob das Wetter öfter mal nicht so gut ist?!
Es sind 540m Anstieg und etwa 3km Wegstrecke bis zur Homlongseter. Diese Alm besteht aus zwei Hütte in klassischer Form (Grasdach, Birkenrindenisolierung). Hier kann man schön rasten.
Oder aber man geht etwa 500m weiter (Ausschilderung zwischen den Hütten) bis zum Rand des Steilabbruches (Landmarkenzeichen). Von hier aus hat man einen halben Kilometer Luft unter sich und eine hervorragende Sicht auf die Wasserfälle, besonders auf den der Sieben Schwestern. Und natürlich den Geirangerfjord entlang.
Viel tiefer unter einem kann man, wenn man ganz vorne an dem Felsrand steht, die Alm Skagehola sehen. Und gegenüber den seit den 70er Jahren aufgelassenen Weiler Knivsflä direkt neben dem Schleierwasserfall der Sieben Schwestern. Kaum zu glauben, dass es sich gelohnt hat, in diesen uferlosen, oft senkrechten Felswänden auf den kleinen, etwas ebeneren Flächen Einödhöfe zu betreiben.

Uns fegt heute fast der Sturm vom Fels. Wolken rasen über die Berggipfel, die hier 1300-1800m hoch sind. Sehr langes Warten erfüllt uns schließlich den Wunsch, wenigstens ein kleines Sonnenloch zu erhaschen. So werden die Schleierwasserfälle gegenüber für einen Moment hell erleuchtet.

Zurück geht es wieder auf dem gleichen Weg. Bei Regen gewiss eine rutschige Angelegenheit – aber alles andere als anstrengend oder gefährlich. Eine schöne kurzweilige Tour mit einem tollen Aussichts- und Rastplatz.

Hin und zurück etwa 7km bei 3,5 Std Wanderzeit und 550m Aufstieg.

Wandertipp: Statt hin und zurück zu laufen, kann man auch mit dem Ausflugsboot „MS Geirangerfjord“ zum Hof Skagehola fahren und von dort über den Hof Skageflä zur Homlongseter aufsteigen. Dann wie oben beschrieben weiter nach Homlong wieder hinunter und zurück nach Geiranger (ca. 4 Std, 550Hm)

Ach ja, und die drei Kreuzfahrtschiffe, die heute Geiranger besucht haben, sind natürlich auch wieder durch den 10km langen Geirangerfjord davon gefahren – passend zur Mittagspausenzeit.
Schade, dass es so schlechtes Wetter gab – gegen 19.00 Uhr am gleichen Nachtplatz wie am Tag zuvor scheint herrlich die Sonne.

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