Von Vorderriss zum Staffelgraben

Dieser Weg hat es in sich. Der Aufstieg ist dabei noch harmlos - der schmale Pfad durch den Staffelgraben verlangt absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die Flussquerung im Isartal kann je nach Wetter kalt sein.
Es sind insgesamt 550 Höhenmeter zu überwinden bei 15 km Länge und 5 Stunden reiner Wanderzeit.

Über den Sylvensteinspeicher kommt man von Lenggries Richtung Karwendel durch Fall und schließlich Vorderriss. Hier, direkt an der Mautstation für die Strasse nach Eng beginnt die Wanderung.
Etwa 100 Meter hinter dem Mauthäuschen zweigt nach rechts steil der Weg 490 zum Rißsattel ab.

Was nun folgt sind 400 Höhenmeter Anstieg in einem sehr steilen Wiesen- und lockerem Bergwald-Hang. Der Weg ist sehr schön gelegt und nie anstrengend. Die Aussicht auf das Isartal und die Berge des Karwendel hervorragend. (Leider herrschte am Tag der Wanderung dichtes Nebel- und Wolkentreiben, so dass die Aussicht nur erahnt werden konnte).
Schon nach 10 Minuten hat man beträchtlich an Höhe gewonnen und überblickt das weite Schuttbett.
Dann geht es weiter hinauf. Immer gleichmäßig ansteigend in steten Schleifen.
Nach etwas mehr als einer Stunde erblickt man rechts eine Bank. Sie bietet eine sehr gute Aussicht und ist ein herrlicher Pausenplatz.
Unmittelbar nach der Bank ist der Sattel erreicht, der wenig spektakulär im Wald liegt.

Direkt dahinter geht es mit einem Ziehweg wieder steil bergab. Immer gerade aus strebt man nun der Luitpoltalm zu (an Wegkreuzung gerade aus mit Schild Richtung Jachenau). Sumpfige Wiesen sind zu queren, dann steht man oberhalb des Almgeländes.
Im weiten Talboden passiert man die Alm und folgt gerade aus der Forstpiste.
Wo diese in den Wald mündet, biegt links entlang des Baches der Weg ab in Richtung Laineralm. Im Wald geht es zunächst eben, dann bergab. Nur etwa ein Kilometer weiter erreicht man das Geländer der Alm. Ein weites Carré bildet den Rahmen für das Almgebäude. Auch diese Alm ist wohl allerhöchstens saisonal bewirtschaftet.

Vorbei an der Laineralm steigt man kurz an und folgt der breiten Forstpiste nach rechts. Etwa 200m weiter biegt rechts ein unscheinbarer Weg ab. Er führt leicht bergab. Rote Punkte markieren den Wegverlauf. Über (feuchtes) Wiesengelände erreicht man nach etwa 300m erneut einen Abzweig nach rechts. Dieser ebenfalls nur unbedeutende Weg führt leicht bergab (links geht es leicht bergauf).

Ab jetzt befindet man sich auf dem Steig, der den Staffelgraben komplett durchsteigt. Er ist regelmäßig mit roten Punkten markiert und daher nicht zu verpassen. Allerdings ist er in einem recht armseligen Zustand. Besonders in den ersten 500 Metern gibt es mehrere sehr feuchte Stellen (nach regen). Danach wird der Weg aber erheblich besser.
Anders wie der häufig begangene Anstiegspfad gibt es hier nur gerade für einen fußbreit Platz. Im Herbst ragen die Grasbüschel über den Weg, so dass gelegentlich der Weg gänzlich verschwunden zu sein scheint. Aber die roten Punkte sind ein sicheres Zeichen.

Ganz klar, der Weg ist nur für sehr Trittsichere geeignet. Hoch über dem Grund des Staffelgrabens durchquert man einen sehr steilen Hang. Gelegentlich müssen Felsrutschen gequert werden, die von einem Bach glattgeschliffen sind. Sicherungen oder Übersteighilfen sind, wenn je vorhanden gewesen, schon lange verrottet.

Lange Zeit folgt der Weg auf etwa gleicher Höhe dem Graben, der immer weiter unter einem liegt.
Schließlich erreicht man einen herrlichen Aussichtspunkt auf einer Bergnase, die ins Tal hinein ragt. Weit kann der Blick der Schlucht folgend bis hinüber zu den Bergen schweifen, die das Isartal begrenzen.
Über diese Bergnase steigt man in einer Scharte sehr steil ab. Und steil meint dabei wirklich steil.

Unten angekommen, folgt wieder ein ebener Teil des Weges. Erneut geht es durch den manchmal lichten, oft aber dichten Hangwald. Bald muß man erneut in einer steilen Talmulde absteigen. Endlich hat man mal wieder einen hervorragenden Überblick über das Tal uns seine felsigen Partien.

Der Weg führt nun bis hinab ins Bachbett. Nur etwa einen Meter über dem Wasser quert der Weg auf Stahlstiften eine schräge Felsrutsche. Das Sicherungsseil ist nicht mehr in Funktion, die Stifte fast alle nach unten gebogen.
Die Stiftleiter nach oben erweckt auch kein Vertrauen, ist aber zur Überwindung der Steilstelle notwendig.
Danach steigt der Weg wieder langsam an und erreicht nach weiteren 20 Minuten einen Wendeplatz. Ab hier geht es über eine breite Forststrasse weiter. Ihr folgt man, Abzweigungen nach links oder rechts unbeachtet lassen, geradeaus (immer leicht rechts entlang des nicht sichtbaren Baches).
Nach etwa 2km erreicht man eine Querstrasse, der man nach rechts/geradeaus folgt. Nochmals 500m später erreicht man eine Betonröhrenbrücke über den Bach des Staffelgrabens (die meiste Zeit des Jahres trocken).

Immer weiter geht es auf der breiten Forstpiste. Nach dem langen Abstieg durch den Staffelgraben kann man nun richtig schnell laufen.
An der Stelle, an der die Piste einen deutlichen Linksschwenk macht, folgt man dem unscheinbaren Waldweg gerade aus. Er bringt einen nach etwa einem Kilometer bis unmittelbar ans Isarufer.
Noch ein paar zig Meter geht es am Ufer entlang, dann drängen Felsen einen hinab ins Flussbett.

Ab dem Abstieg ins Flussbett kann man nicht genau sagen, wo der beste Weg entlang geht. Die Isar verlegt ihren Lauf ständig. Da mehrmals der Lauf durch Felswände begrenzt wird, ist ein häufigeres Queren des eisigen Stroms durchaus wahrscheinlich. (gut, wenn es nicht so wie am Tag der Wanderung dann schon spät abends ist und die hereinbrechende Nacht zusätzlich für Kälte sorgt)

Man sucht sich im stellenweise 500m breiten Kiesbett den besten Weg und hält sich grob rechts an der Felswand entlang. Nach der Felswand beginnt wieder Uferbewuchs und hier beginnt auch ein Weg durch das Dickicht. Am besten bleibt man so lange wie möglich im Flussbett und wechselt erst kurz vor der Brücke nach rechts hinaus zum Ufer. Ein paar Hundert Meter später steht man wieder am Mauthäuschen.

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