Wanderurlaub La Gomera 2012

- Die Cuevas Blancas

- Die Steilwand von Agulo



- Die Steilwand im Barranco de Guarimar

- "Mittlere Runde" um El Cedro

- Zwei Touren im Val Gran Rey

- Wanderung auf den Garajonay

- Kleine Runde bei Vallehermoso


Die Kanarischen Inseln liegen 300 km vor der Afrikanischen Küste inmitten des Atlantischen Ozeans. Zu ihnen gehören die größeren Inseln Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, La Palma, Teneriffa sowie das kleine Felseneiland El Hierro.

Die zweitkleinste Insel der Kanarischen Inseln, La Gomera, ragt 1486m über den Meeresspiegel. Wie alle anderen Inseln entstand auch sie durch Vulkanismus. In den folgenden 12 Millionen Jahren fräste sich die Erosion in das Inselantlitz und erzeugte ein wild zerklüftetes Eiland mit tiefe Schluchten, Barrancos genannt.

Anders wie auf den anderen Kanaren ist der ehemalige Lorbeerwald auf La Gomera noch weitgehend intakt geblieben und ist heute der größte weltweit. Nur noch auf La Palma gibt es eine ähnlich abwechslungsreiche Landschaft: Von den kahlen, fast vegetationsfreien Felslandschaften im Süden über die fruchtbaren Täler mit Landwirtschaft bis hinauf zu den Bergen im Inselzentrum, die von undurchdringliche Urwälder überzogen sind. Für Wanderer ein 370 km⊃2; großes Paradies.

Die 24.000 Einwohner verteilen sich auf fünf Siedlungszentren. Der Tourismus ist außer im Val Gran Rey eher noch unterentwickelt, obwohl er mittlerweile zur Haupteinnahmequelle geworden ist. Das bisschen Bananenanbau und noch weniger die Fischerei spielen heute noch eine nennenswerte Rolle.

La Gomera hat dank des geschützten Waldes keine solche Wasserknappheit wie andere Inseln der Kanaren. Die Passatwinde erzeugen häufig Wolken in den Höhenlagen und der Nebelwald kämmt die Feuchtigkeit heraus. Mehrere kleine Bäche versorgen so die umliegenden Siedlungen mit Wasser, das in kleineren und größeren Stauanlagen gespeichert wird.

Die Durchschnittstemperaturen betragen im Winter um die 21-22 Grad und im Sommer 24-26 Grad. In dem Nebelwald kann es aber auch im Sommer einmal kühle Tage geben, wenn sich die Wolken festgesetzt haben. Doch nicht umsonst heißt La Gomera auch „Insel des ewigen Frühlings“.
Die Zeit ist Deutschland minus eine Stunde (Deutschland 10.00 Uhr bedeutet auf La Gomera 9.00 Uhr)

Ein durchwegs gut gepflegtes Wegenetz durchzieht die gesamte Insel. Im Hochsommer können die Wege außerhalb des Nationalparks Garajonay (81,5 km2; Waldfläche) vor allem im Süden bei wenig Schatten sehr warm sein. Außerdem überwinden viele Wege große Höhendifferenzen, da es nur wenige Hochflächen gibt. Nur der Nationalpark bietet ein gut erschlossenes Wegenetz ohne allzu große Anstiege und mäßiger Länge.
Die Wege sind meist gut an den notwendigen Stellen mit Schildern markiert. Dazwischen helfen gelegentlich weiße oder rot-weiße Striche, doch meist ist der Weg sowieso die einzige Möglichkeit. Wirklich verlaufen kann man sich im Besitz einer Wanderkarte nicht.

Die Wanderbeschreibungen geben an den notwendigen Stellen Tipps, wo es lang geht. Meist gilt aber, dass es eben nur einen Weg gibt und man diesem nur weiter folgen muss.

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3200 km Flug sind es von Frankfurt nach Teneriffa, denn kein Langstreckenflugzeug landet direkt in La Gomera.
Vorbei an Fuerteventura umkreist der Flieger den Teide (3718m) auf Teneriffa, bevor er auf der Südseite zur Landung ansetzt. Mächtig überragt der gewaltige Vulkan die Insel.

Um weiter nach La Gomera zu gelangen, muß man zunächst zu einem Fährhafen fahren und von dort die rund 40km zur Nachbarinsel fahren. Mit dem Taxi geht es für 25 Euro zum Fährhafen in Los Christianos, wo die Fährlinie Fred Olsen ablegt.
Man hat je nach gebuchter Fähre Aufenthalt und damit reichlich Zeit, die schöne Strandpromenade und die weniger schönen Straßen dahinter zu erwandern.
Zum Glück kann man bei Fred Olsen für einen Euro seinen Koffer in einen Gepäckwagen verstauen, der auf die Fähre gebracht wird. So muss man sich nicht mit dem schweren Gepäck abschleppen.

Die von der Fähre angesteuerte kleine Hafenstadt San Sebastian im Süden Gomeras ist umgeben von braunen, steilen Felswänden. Auch hier herrscht, wie in Teneriffa Trockenheit und dementsprechend sieht die Vegetation aus.

Neben dem touristisch am besten erschlossenen Gebiet von Val Gran Rey liegt auf der trockenen Südseite auch noch Playa de Santiago.
Auf der grüneren Nordseite liegt Vallehermoso, Agulo und das schöne Valle de Hermigua.

Das Auto ist rasch übernommen (150 EUR/ 1 Woche) und die Fahrt hinauf in die Berge Richtung Hermigua ist gleich mal abenteuerlich, aber mit 16 km kurz. Die Straßen sind in allerbestem Zustand, aber eben kurvenreich und es geht auf 1.000m Höhe.
Bei herrlichem Wetter bieten sich überall grandiose Ausblicke in die steilen Schluchten und hinauf zu den schroffen Berggipfeln.

Hermigua hat etwa 1.500 Einwohner und bietet etliche kleinere Ferienhäuschen (www.insel-gomera.de)

Als Eingangstour bei Übernachtung in Hermigua kann man Richtung Playa de la Careta fahren, dem angeblich schönsten Strand von Gomera fahren. Vom Sattel aus, vor dem Abstieg zum Badestrand, hat mein einen herrlichen Blick auf das Talende von Hermigua.
Wer Lust hat, kann auch die unbefestigte, aber sehr abenteuerliche Straße nach Los Moralito und so weit wie möglich weiter fahren. Leider wird diese Straße nach ca. 8 km unpassierbar.

Zu Abend essen kann man in Hermigua zum Beispiel im „El Faro“ (deutsche Pächterin Petra; im Unterdorf).



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