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Vom Col du Granon um „La Gardiole“ hinauf

Unter den weniger hohen Berganstiegen vom Col du Granon (2403 m) aus gehört der eher harmlos aussehende Gardiole (2735m) zu den famosen Aussichtsbergen auf die gegenüber liegenden Ecrins. Dort sticht der Barre des Ecrins mit seinen 4102 Metern aus den schnee- und eisbedeckten Gipfeln hervor. Die Tour ist relativ kurz, dafür der Anstieg auch.

Vom Pass aus leitet der Wanderpfad auf der Westseite des nördlich laufenden Kamm mit seinen, aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Schützengräben und Schutzmauern, entlang. Langsam nur gewinnt man Höhe, bis man den Col Cibieres (2525m) erreicht. Hier beginnt der immer steiler werdende Anstieg Richtung Gipfel. Gut ist noch die Mauerlinie zu erkennen, die die Soldaten vor Gewehrkugeln schützen sollte. Im Zickzack überwindet sie die immer steiler werdenden Höhenmeter gipfelwärts - zusammen mit dem Wanderpfad. Und dann, endlich oben, an einem klaren Tag ein grandioser Rundumblick. Natürlich ist der La Gradiole (2753m) nicht der höchste, aber die Aussicht an der runden Schutzmauer eines kleinen Gipfelaufbaus belohnt für die 350 Höhenmeter Anstieg völlig ausreichend.

So steil der Anstieg zuletzt war, es geht noch etwas steiler: Richtung Lac d’Oule liegt lange in den Sommer hinein ein großes Schneefeld und so steigt man eine steile Felsflanke hinunter. Von oben wie von unten denkt man: da geht kein Weg durch. Aber doch, er tut es. Nach dem Felsriegel wird der Wanderpfad eher zu einem Wiesenweg und führt einen in sanften Serpentinen weiter hinunter. Zwei Seen werden passiert, dann steht man wieder am Col Cibieres. Alternativ hätte man auch zum Col de l’Oule (2546m) wandern und denn im weiten und moorigen Tal den Rückweg zum Parkplatz variieren können. Am heutigen Tag war der kürzere Rückweg ausreichend – es stürmte die ganze Zeit und nur die Paraglider hatten ihre Freude an dem Aufwind.