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Rundwanderung Col de la Cayolle zu zwei Seen am Petit Col de la Cayolle

Eine ausgesprochen schöne, abwechslungsreiche Wanderung in alpiner Umgebung. Drei Seen erfreuen das Auge und die Almwiesen blühen herrlich im Frühjahr. Murmeltiere und Steinböcke sind potentielle Sichtungen, wenn nicht zu viele Wanderer die gleiche Idee haben.

Am Morgen geht es die restlichen Kilometer und Höhenmeter hinauf zum Pass Cayolle (2326m). Richtung Süden gibt es in der ersten Spitzkehre einen Parkplatz. Von hier aus startet man Richtung Süden auf dem Wanderweg Richtung „Pas de Lausson“ (1,5 Std). Ein herrlich angelegter Weg, der durch niederen Lärchenwald führt und schließlich über blühende Wiesen. Steinrutschen sind gehfreundlich gestaltet und die Steigung ist moderat. Murmeltiere pfeifen und Bienen summen – ein schönes erste Wegstück. Dann, um einen felsigen Kamm herumkommend, liegt unter einem der erste Bergsee (Lac Lausson). Anfang Juni noch mit Schneefeldern am Ufer. Danach steigt der Weg unter Felswänden in einem weiten Bogen immer weiter hinauf. Am letzten Aufschwung versperrt eine Schneewächte den Durchstieg. Sie muss im feingerölligen, steilen Schieferhang umgangen werden. Dann steht man auf dem flachen „Pas du Lausson“ (2602m) und genießt einen tollen Blick. Nach links biegt ein kurzer Abstecher ab zum Blick auf den Lac d’Allos.  Dem Wanderweg folgend baut sich der 3050m hohe Mont Pelat vor einem auf. Noch ahnt man nicht, was hinter dem nächsten Buckel zu sehen ist: ein fast kreisrunder Karsee, der noch weitgehend mit Eisschollen bedeckt ist: was ein Schauspiel in der hochalpinen Umgebung. Leider weht ein heftiger Wind, sodass der strahlende Sonnenschein gerade ausreicht, dass man sich keine Jacke anziehen muss. Für die Mittagspause findet sich aber in einer Felsnische ein windstilles Eck mit Blick über den See (Lac de Garrets).

Über einen felsigen Kamm erreicht man eine Viertelstunde später den zweiten See (Lac de la Petit Cayolle) – noch mehr im Winterschlaf wie der zuvor. Man kann absteigen zu dem See oder in dem steilen, felsdurchsetzten Hang oberhalb queren. Die Schneefelder sind allerdings ebenso steil und durchaus fordernd.

Am Col de la Petit Cayolle (2639m) eröffnet sich dann ein ganz anderer Blick: der nach Nordosten gerichtete Abstieg ist noch komplett von Schnee bedeckt. Was für ein steiler Abstieg, der sonst mit etlichen Serpentinen im Geröll bewältigt wird! Zum Glück ist der Schnee sulzig, so dass der Abstieg machbar ist. Viele sind allerdings hier noch nicht gewesen dieses Jahr. Vom Pass hinunter zu den noch im Winterschlaf ruhenden Almwiesen sind es 100 nervenkitzelige Höhenmeter. Überall bilden sich nun mit steigenden Temperaturen Rinnsale, die zu Bächen zusammenfließen und schließlich als rauschende Bergbäche den Weg nach unten suchen. Der Weg ist unter den Schneefeldern nur teilweise sichtbar, doch die Furt über den größten Bach gut markiert mit einem langen Holzstab. Nun sind es nur noch wenige Abstiegshöhenmeter, dann ist man wieder unten am Pass. Parallel zur Straße führt ein schön angelegter Weg an zwei Seen vorbei wieder zurück zur ersten Spitzkehre Richtung Entraunes.

Wegdaten: Etwa 400 Hm bei 9 km Weglänge