Wanderung durch die Röthenbachschlucht
Die Röthenbach-Schlucht im Schwarzwald ist ein wildromantisches Naturjuwel und Teil der beeindruckenden Schluchtenlandschaft, die zur bekannten Wutachschlucht führt. Auf einer Länge von etwa 4 Kilometern hat sich der Röthenbach tief in das Gestein eingeschnitten und eine ursprüngliche und faszinierende Landschaft geschaffen.
Eine Wanderung durch die Röthenbach-Schlucht ist daher auch ein besonderes Erlebnis. Der Weg führt auf oft schmalen und teils anspruchsvollen Pfaden entlang des rauschenden Baches. Die Röthenbach-Schlucht ist auch als "Genießerpfad" ausgewiesen.
Der Weg durch die Schlucht mündet schließlich in die Wutachschlucht und bietet dort am Ufer idyllische Plätze am Wasser.
Nach einer kühlen Nacht, in der klar wurde, dass mit der Standheizung etwas nicht stimmt, geht es vom Nachtplatz aus - dank dem Navi - in weitem Bogen aus dem Schwarzwald hinaus und dann wieder hinein, um Röthenbach zu erreichen. Etliche Schilder weisen auf die Wutachschlucht hin – zum Glück muß man den Standort des Wanderparkplatzes für die Röthenbachschlucht kennen, so dass auch an einem Sonntag nur wenig los ist. Der nächstgelegene Parkplatz ist am Sportplatz von Röthenbach.
Die Wanderung führt zunächst über den Röthenbacher Ameisenpfad zum oberen Ende des Krebsbachtals. Nicht allzu steil folgt man nun dem kleinen Bach hinab. An einigen Stellen ragen Felswände über dem Wasserlauf auf. Insgesamt ein schluchtiges Erlebnis. Nach 500 Meter kommt man unten auf einer Forststrasse an. Gegenüber des Baches sieht man den Rückweg dicht am Wasser. Doch für etwa 200 m muss man erst einmal der Forststrasse folgen, dann überquert man den Bach und taucht kurz darauf tief in den naturbelassenen Talboden ein.
Gute 2 km lang geht es den munteren Bach bergab. Die Natur spiegelt das immerwährende feuchte Mikroklima wider: Über alles wuchert Torfmoos und die Baumstämme und Äste sind voller Flechten. Der Farn entrollt gerade deine lichthungrigen Arme und die Anemonen häufen sich an Lichtinseln. Der Weg selbst ist durchaus anspruchsvoll. Immer wieder rutschen Teile des Hangs in die Tiefe und der Weg bildet sich von neuem. Nirgends aber ist es wirklich gefährlich, so manche schmale Pfadstelle ist aber spannend, wenn 20 Meter tiefer fast senkrecht hinab im dichten Unterholz der Bach rauscht.
Trotz Sonne bleibt es heute recht frisch am eher schattigen Bachgrund. An der Röthenbachmündung könnte man rasten, doch da ist die Mittagspause schon vorüber. Behäbig fließt hier die deutlich größere Wutach vorbei.
Von diesem tiefsten Punkt der Wanderung geht es nun wieder bergan. Kurz wird die Wutach noch am Talgrund begleitet, dann geht es langsam bergauf.
Der Pfad führt an mehreren Schuttreißen vorbei. Die steilen Schuttrinnen sind vegetatationsfrei – im steilen, wasserarmen Geröll kann sich offensichtlich keine Pflanze halten. Nach etwa einem Kilometer und 50 Höhenmetern erreicht man einen kleinen Fußgängertunnel, der einen unter der Eisenbahn hindurch führt. Neben der einsamen Eisenbahnstrecke gibt es hier nur Forststrassen, sodass die Ruhe hoch über der Wutach nur selten gestört wird.
Direkt nach dem Tunnel geht es rechts steiler bergauf. Der herrliche Wanderpfad umrundet die Bergnase und folgt parallel der Eisenbahntrasse. Die verliert man aber bald im weiteren Bergauf aus den Augen. Nach weiteren 70 Höhenmetern erreicht man den Ausblickpunkt Hörnle, an dem acht Liegesitze mit Aussicht auf den Wanderer warten.
Von hier aus gibt es mehrere Wege zurück. Sehr bequem wenn auch etwas eintönig ist die Forststrasse, die bergab führt. Die nur sanft abfallende Strasse erreicht an den Schienen ein Wandererheim. Kurz danach durchquert man wieder einen Tunnel und wandert oberhalb des Röthenbbach-Schluchtensteigs auf breitem Weg weiter.
Bald erreicht man die Brücke, mit der man zu Anfang den Röthenbach querte. Hier folgt man nun dem Wanderpfad ins Bachtal hinein. Nach einer breiten Talaue, in der mehrere Biberstaudämme das Wasser zu kleinen Seen aufstauen, folgt ein roter Steinbruch, nach dem es rechts hinauf zu Parkplatz zurück geht.
Wegstrecke ca. 10 km bei einem Anstieg von 300 Hm