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Nur, wo du zu Fuß warst, warst du wirklich! (ab 2020)

Jas de Landerot - Canyon Come de Curnier

Der Mont Ventoux (1910m) ist weithin sichtbar der höchste Berg der Provenzalischen Voralpen und hat ein unverkennbares Merkmal: weit um den Gipfel herum leuchten hell die fossilreichen Kalkgeröllfelder, die in vergangener Zeit durch massive Rodungen für die französische Seeflotte offengelegt wurden. An seinem Fuß gibt es eine Kurzwanderung durch eine überraschend beeindruckende Schlucht.

Die lange Auffahrt zum Gipfel des Ventoux ist offensichtlich beliebt bei den Radfahren, denn etliche quälen sich die über 1.000 Höhenmeter hinauf. Zwar ist es oben deutlich kühler, aber dennoch: Was für eine Leistung!

Der Rundumblick ist gigantisch, auch wenn es an diesem Tag an klarer Sicht mangelt. Aber die hohen Gipfel der Südalpen ragen aus dem Dunst empor und die riesige Ebene der Rhone endet am Horizont. Bei guter Sicht kann man die höchsten Berge der Alpen, das Mittelmeer und die Pyrenäen sehen: gleichzeitig!

Die sehr lange und kurvenreiche westliche Abfahrt verlangt den Bremsen alles ab, denn es geht gefühlt ewig 10% hinab nach Bedoin.

Nur wenig weiter bei Les Colombets (genauer kann man es nicht angeben, da die zersiedelte Landschaft keine richtigen Ortschaften kennt) gibt es am Ende einer Schotterstrasse einen kleinen Parkplatz. Obwohl die Tour im Rother Wanderführer steht, dürfte es noch immer ein Geheimtipp sein. Die Schlucht "Bauma de la Comba de Curnier" beginnt gleich hinter den Parkplatz. In den Schluchtwänden über einem sieht man charakteristische Auskolkungen, wie sie in Kalksteingebieten auftreten. Der Weg in dieser Schlucht folgt streng dem Bachbett. Grober Schotter, der lose übereinander liegt, wechselt sich mit gelegentlichen Stellen bequemen Wanderpfades ab. Die Steigung ist moderat und der Weg bleibt meist im Schatten der niedrigen Bäume und Büsche am Grund der Schlucht. Im Zick-Zack hat sich der gelegentlich gewiss intensive Bach in den Untergrund eingegraben - und so folgt der Weg diesen steinernen Schlingen.

Nach etwa 500 Metern wird es dann erst so richtig spannend: der Weg verengt sich und die glatt geschliffenen Felsen rücken dicht zusammen. Kaum 40 cm breit sind die Durchlässe in den Felswänden, die gewiss bis zu 10 Meter hoch den schmalen Weg einfassen. Am Grund des schmalen Steinkanals ist es auch an diesem sehr heissen Tag angenehm. Leider endet auch diese sehr schöne Strecke irgendwann und der Aufstieg im wieder weiteren Talgrund geht weiter. Dem heissen Wetter mit Temperaturen um die 35 Grad im Schatten ist es geschuldet, dass aus der Rundtour eine Streckentour wurde: der Rückweg erfolgte nochmals durch die engen Felsschluchten.

Etwa 6-7 km und etwa 180 Hm sind zu überwinden - je nachdem, wie weit man gehen will. Eine Verlängerung bis zum Gipfel des Ventoux ist möglich, der Weg leitet bis hinauf (ca. 1.400 Höhenmeter).