Die Wanderung zum Glacier Blanc, der zu Füssen des höchsten Berges der Ecrins sein Nährbereich hat, ist sehr beliebt. Das bemerkt man an der Größe des Parkplatzes, aber auch an dem guten Zustand des Weges. Lohnend ist der Aufstieg dennoch allemal!
Auf 1845 m Höhe befindet sich am Ende der Strasse durch das Gyr-Tal eine große, ebene Schwemmfläche und darauf ein ebenso großer Parkplatz. Die Gletscherzunge des Glacier Blanc schwebt blauschimmernd weit oberhalb: Da soll es hin gehen!
Vorbei an dem Refuge Cezanne verläuft ein breiter, ebener Weg bis zum Fuß eines steilen Grashanges. Dieser Hang bringt einen neben der tief eingeschnittenen Furche des Gletscherabflußes des Glacier Blanc nach oben. Zuvor muß man noch das Kiesbett des Gletscherabflusses des Glacier Noir überqueren.
Auch hier sieht man, wie an vielen anderen Stellen ebenfalls, dass die Hochwasserereignisse des Frühjahrs/Frühsommers 2024 ganze Wegteile und Uferbefestigungen weggerissen haben. Auf einer mageren schmalen Balkenbrücke geht es über den schäumenden Bach – die Reste der ehemaligen Holzbrücke liegen zerfetzt daneben im breiten Kiesbett..
In vielen Serpentinen gewinnt man im steilen Grashang schnell Höhe. Der Überblick über den Talabschluß wird immer besser. Mächtig baut sich der 3984m hohe Pelvoux mit seinen Hängegletschern auf der anderen Talseite auf. Nach Westen verläuft die schnurgerade Kammlinie der Randmoräne des Glacier Noir. Die Eismasse ist vollständig mit Gesteinsschutt bedeckt (daher auch der Name).
Am Übergang von Grashang in das ehemalige Gletscherschleifgebiet erblick man das erste Mal wieder den Gletscher. Nach einer Brücke über den schäumenden Gletscherabfluss geht es in einer Felswand mit Seilversicherung weiter bergauf. Noch mehrere kurze Seilstellen helfen bei schlechterem Wetter, die abgerundeten und vom Eis früherer Zeiten glatt geschliffenen Felsen zu überwinden.
In einer Senke, in der ein Bach aus einem Seitental einen kleinen See formt, steht das alte Refuge aus der Zeit nach 1900. Etwa 100 Höhenmeter oberhalb baut sich das neue Refuge du Glacier Blanc auf. Seine Größe entspricht eher der eines Hotels – was wohl den zahllosen geführten Touren hinauf zum Gletscher geschuldet ist.
Dem Rummel entgehend findet sich ein schöner Aussichtsplatz mit Murmeltieren etwas oberhalb der alten Hütte (2450 Hm) mit Murmeltieren. Der Gletscher ist, wie viele andere Alpengletscher auch, schon arg zurückgegangen. Der Nährbereich auf nur 3200....3300 Meter Höhe liegt einfach zu niedrig.
Die geführten Touren steigen von dem Refuge du Glacier Blanc noch etwas weiter auf, um dann den Übergang auf die doch stark zerrissene Gletscherzunge zu schaffen.
Die Runde ist je nach erreichter Endhöhe etwa 7km lang bei mindestens 630 Höhenmetern. Der Rückweg erfolgt auf dem Hinweg.