Schöne Rundwanderung mit ein paar spannenden Einlagen, viel Aussicht und einem gemütlichen zweiten Teil im Hangwald.
Durch das weitoffene Tal der Biayesse erreicht man den kleinen Ort Freissiniéres. Durch ihn hindurch fährt man weiter hinauf bis zu einem kleinen Parkplatz in einer der Serpentinen.
Vom kleinen Parkplatz auf 1340 m geht es auf einem schönen Wanderpfad ca. 20 Min hinauf bis zum Einstieg in den Klettersteig „La Grande Falaise (schwierig)“.
Über einem ragt eine gewaltige Wand auf und man fragt sich ein wenig, wie der Wanderweg weiter gehen mag. Doch rechts zeigt einer der dünnen gelben Striche an, dass es eine Felsstufe hinauf geht. In der Folge führt der Pfad langsam ansteigend durch diese gewaltige Felswand, stets auf einem völlig ausreichend breiten Sims in der senkrechten Flucht der Wand. Der gute Zustand des Weges rührt auch daher, dass er der Rückweg des Klettersteiges ist. Zuletzt im lichten Wald geht es in einigen Sepentinen hinauf zur Clot du Puy. Der Boden ist überall dicht mit Krähenbeere bedeckt, was dem Erdpfad eine besonders schöne Einfassung gibt. Nach weiteren etwa 30 Höhenmeter ist man am höchsten Punkt und der Weg schlängelt sich durch einen lichten Kiefernwald mit Steilabstürzen mal rechts, mal links. Allerdings gibt es nur wenige Aussichtspunkte, die man dann auch nutzen sollte.
An einer Stelle, an der man denkt: "Hier geht es doch nicht weiter!" leitet der schmale Pfad luftig und durchaus steil an der Ostseite einer großen Felsstufe hinunter. Die anschließende "Gratwanderung" führt im Schatten gelegentlicher Bäume durch einige Türme, vorbei an zusammengebrochenen Felsen, zwei kleine Höhlen und an Felswände entlang. Insgesamt ist der Weg über die Crete de la Rortie sehr schön gelegt, verlangt aber ab und zu etwas „kraxeln“ und Schwindelfreiheit..
Kurz vor der markanten Felswand oberhalb des Col de l'Alguille biegt der Weg nach rechts ab und verliert mit etlichen Serpentinen reichlich Höhenmeter. Nach einer letzten Spitzkurve läuft man wieder zurück Richtung Klettersteig. Doch noch immer geht es weiter bergab. Schließlich erreicht man den Abzweig Richtung "Les Cedres". Ab nun für der Weg im nach Süden gelegenen und dadurch trockenen Hang wieder langsam bergan. Vorbei an der etwas vorgelagerten Felsnase Les Cedres gelangt man schließlich wieder unter die gewaltige Felswand und zum Cimetiere des Vaudois (insg. ca. 2,5 km Rückweg). Die letzten 600 Meter folgt man dann wieder demselben Weg wie am Morgen zurück zum Parkplatz.
Die Runde ist ca. 7 km lang bei etwa 510 Höhenmetern. Durch die südwärts gerichtete Lage kann es im Sommer warm bis heiß werden – der schüttere Hangwald bietet nur leidlich Schutz.