Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)
  • Hatzenport, Ausgangsort für den gleichnahmigen Laysteig liegt unmittelbar neben Löf

  • Bahnfahrt von Löf nach Lehnen

  • Blick zurück nach Lehnen - ab sofort beginnt der Steig

  • Links die Reiherschussinsel, rechts der schmale Pfad

  • Blick auf die Mosel und die Schleusenanlage bei Lehnen

  • Im Rückblick: die durchwanderte Steillage

  • Herrlicher Pfad oberhalb der Weinberge

  • Am Vierstädte-Blick

  • Auf dem Ausoniusstein mit steilem Tiefblick

  • Besuch des alten Stollens im Schieferbergwerk

  • Entlang der Schienen nach Kattenes

  • Steiler Aufstieg zur Petrushöhe

  • Die mächtige Burg Thurant

  • Ausblick vom Kanaul auf Löf

  • Im Tal des Kehrbach geht es sanft bergauf

  • Die mächtige Ehrenburg über Brodenbach

  • Die letzten Meter hinab nach Löf

Der Würzlaysteig bei Löf

Diese Streckenwanderung beginnt man am besten in Löf. Am westlichen Ortsrand liegt der kleine Bahnhof der Moseltalbahn. Von ihm aus kommt man im Stundentakt in 10 Minuten für 3,00 Euro pro Person nach Lehmen. Die Fahrt unter den Steilhängen der Mosel entlang gibt einen ersten Eindruck, in welchem Gelände einen der Weg entlang führen wird.

In Lehmen folgt man der kurzen Straße vom Bahnhof zu nächsten Kreuzung hinauf. Dort dann links und lange Zeit der Straße "Auf der Pat" folgen. An ihrem Ende warnt ein Schild den Wanderer, dass es ab hier schmal, steil und felsig wird. Und tatsächlich wird der Weg bald nach Verlassen der Ortschaft rauer. Er wandelt sich in einen schmalen Pfad, der oberhalb der bis zu 70 Grad steilen Weinberghänge entlang läuft. Zunächst fesselt die große Einkammerschleuse von Lehmen den Blick. Schubschiffe bis 110 m Länge werden hier wenige Meter angehoben oder abgesenkt.

Direkt daneben liegt die Reiherschussinsel, ein Vogelparadies. Doch nur kurz kann man sich ablenken lassen vom Weg. Denn der schmale Pfad steigt oft steil an, um nach einer ebenen Strecke alsbald wieder steil in die Tiefe zu führen. Immer wieder erleichtern lehmige Stufen (ausgewaschen und bei Nässe arg rutschig), aber auch ausgewachsene Seilsicherungen das Vorwärtskommen. Diese Stahlseilhilfen bedeuten nicht, dass die Stellen besonders gefährlich sind, aber als zusätzlicher Halt sind sie dennoch sehr willkommen.

Leider ist der Lärm aus dem Moseltal immer zu hören. Eisenbahn, Schiffsverkehr und Straßen auf beiden Flussseiten wetteifern darum, wer der lauteste ist. Da müssen die Vögel in den Weißdornbüschen und Steineichen sich schon ordentlich ins Zeug legen.

Immer wieder werden die oberen Enden von Rebanbauflächen passiert. Doch auch lange Stücke durch eine fast mediterran anmutende Berglandschaft in Steillage gibt es. Auf den Felsen wachsen Pflanzen, die auch eine längere Dürreperiode überstehen können. Immer wieder gibt es tolle Ausblicke auf die gegenüberliegenden Hänge und die Mosel selbst.

Ein tiefer Einschnitt mit einem längeren Stahlseilabschnitt bringt einen in ein Bachtal. Hier fließt oft bis in den Sommer hinein ein kleines Rinnsal. Dann folgt der letzte steile Anstieg. 2,4 km sind geschafft. Gegenüber liegt Oberfell und bequeme Sinnebänke laden am Vierdörferblick zur Rast ein.
Wenn es sehr warm ist, sollte man die Gelegenheit hier nutzen. Nach weiteren 10 Minuten Anstieg hat man zwar von der Talkante einen tollen Blick auf Kattenes, doch sind die Bänke ohne Schatten. Im Sommer ist dann eine Pause hier nur Sonnenanbetern angenehm. Aber keine 200 m weiter ist oberhalb des Ausoniusstein eine Hütte mit Bänken im Schatten.

Treppen führen zu dem weit über den Steilhang hinaus ragenden Felssporn. Tief unten liegt die Mosel. Hier lässt es sich herrlich Rast machen mit einer grandiosen Aussicht Richtung Kattenes, Alken und Löf.

Dass man wenig später genau in dem Tal entlang gesehen würde, auf das man gerade herunter geschaut hat, ahnt man nicht, wenn man dem sanften Feldrandweg folgt. Doch alsbald tritt man wieder in den Wald. Der schmale Pfad bleibt noch für kurze Zeit auf dem bewaldeten Grat, dann geht es in Serpentinen bergab. Schließlich stößt man auf einen schönen Forstweg, der weiter bergab führt.

Eine weitere Informationstafel steht an den Resten eines Steinhauses. Hier wird über den Schieferabbau im Flachsbachtal berichtet. Auch wenn der Einstieg in das ehemalige Bergwerk gewiss riskant ist: innen gibt es bequeme Stehhöhe und große, ausgehöhlte Kammern. Immer tiefer kann man auf dem rutschigen Schiefer dem Weg der alten Bergarbeiter folgen - vorausgesetzt, man hat eine gute Lampe dabei.

Der Weg geht weiter bergab, bis man über eine lange Treppe an einem Haus heraus kommt. In einer kleinen Rinne fließt das Wasser aus dem Tal des Schieferabbaus die letzten Meter hinab zur Mosel.

Unmittelbar vor der Unterführung biegt der Weg rechts ab und folgt den Schienen hangseitig. Auf schmalem Pfad geht es etwa 900 m bis nach Kattenes. Ein tiefer Einschnitt wird dabei über zwei lange Treppen überwunden.

In Kattenes folgt man dem Weinbergweg, bis rechts das Tal der 13 Mühlen abbiegt. Tatsächlich hat hier der Mühlbach einst 13 Mühlen mit Wasserenergie versorgt.

Der bis zu 24% steile Straße braucht man allerdings nicht weit zu folgen. An einer weiß getünchten ehemaligen Mühle biegt ein Pfad links ab. Steil gewinnt er rasch an Höhe, führt in Serpentinen bis zu einem Aussichtspavillion. Dessen Ausblick ist zwar etwas zugewuchert, aber der Blick zurück auf den gesamten Würzleysteig-Steig Richtung Lehmen ist beeindruckend.

Nochmals geht es weiter bergab, eine Straße wird überquert. Schließlich wird der Waldrand erreicht. Hier geht es, immer im Schatten der Bäume, in sanftem Auf und Ab Richtung Löf.

Die mächtige (und einen Besuch lohnende) Burg Thurant über Alken ist schön von einem Aussichtspunkt zu sehen.
Auf dem Kanaul (höchste Erhebung der Gemarkung Löf) lädt auf einem bewaldeten Felsgrat am Wegrand eine weitere Hütte mit Aussicht zur Rast ein.

Nach so viel Auf und Ab folgt nun ein vorletzter Abstieg. Es geht auf einem Pfad durch einen schönen Eichenwald hinab ins Tal des Kehrbachs. Durch das enge Tal windet sich ein sehr selten genutzter Forstweg bergauf. Die Kreuze des Kreuzweg hinauf zur Kehrkapelle säumen den Weg. Kurz bevor erneut die Hochebene erreicht ist, biegt der Moselwanderweg und der Würzleysteig links ab.

Ein kurzer Anstieg, dann geht es oberhalb des Tals auf einem Pfad bis zu einem Aussichtspunkt. Hier wird von den Buchsbaumbüschen berichtet, die den Weg säumen.

Der schmale Pfad führt schliesslich ins Alzbachtal. Auf einer breiteren Forststrasse geht es nun deutlich bergab. Sie führt nach Löf hinein und schließlich durch das Dorf zurück zum Bahnhof.

Alternative Umgehung der langen Ortsdurchquerung:

Nach dem Abzweig Richtung Rabenlay und Hatzenport und kurz oberhalb einer größeren Hütte mit kleinem Teich (kurz vor dem Ortseingang) zweigt rechts ein weiterer Weg ab. Er ist unmarkiert, aber nicht zu verfehlen. Nach einem kurzen Anstieg verläuft er weitgehend eben durch den Wald. Nach 200 m erreicht man eine große Wiese. Gerade aus geht es über eine Zufahrt weiter. Alle Abzweige links liegen lassend erreicht man schließlich eine Straße. Hier muss man etwa 50 m bergauf gehen, dann zweigt links ein Feldweg ab. Durch eine schöne, offene Landschaft geht es nun endgültig nur noch bergab. Immer dem Feldweg folgend gelangt man schließlich zum Hotel Krähennest, einem ausgedehnten Komplex.

An dem Hotel links über die Zufahrt vorbei ist man bergab binnen fünf Minuten wieder am Bahnhof Löf.

12,5 km, 550 m Anstieg

Karte der Wanderunf Würzlaysteig von Lehnen nach Löf

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