Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)
  • Auf dem Weg am Melfordbotn

  • Holzbolenweg zur Marmorschlucht

  • Fantastische Felsschliffe in der Marmorschlucht

  • Glattgeschliffen von Tausenden Jahren Gletscherwasser

Kurzwanderung zur Marmorschlucht

Eine relativ kurze Wanderung von einem echt abgelegen liegenden Parkplatz aus zu einer besonderen Sehenswürdigkeit aus Stein: geschliffener Marmor an einem rauschenden Fluss.

Der Morgen beginnt sehr grau. Keine Sicht auf irgendwelche Berge, so dass die Wanderung zum grandiosen Nordfjord-Ausblick final ausfällt. Statt dessen geht es nach Jektvik, um dort mit der Fähre nach Kilbognham zu fahren. Der einzige Kai wird heute morgen gleich von zwei Fähren belagert. Es stehen mehr Autos in den Warteschlangen, wie mitgenommen werden. Doch das Glück kann einem ja auch einmal hold sein.

Mit tiefhängenden Wolken werden die Ausmaße der Berge an ihren "Füßen" gemessen. Und diese lassen riesige Berge erahnen, was ja gar nicht so stimmt.

Auf dieser Strecke passiert man mit dem Schiff das Symbol des Polarkreises (ähnlich der Weltkugel am Nordkap).

Von Kilbognham bis Mo i Rana sind es dann noch fast 80 Kilometer, wobei man etwa 30 km davor von der Küstenstraße 17 abbiegen muß. Die RV 17 ist auf dieser Strecke immer mal wieder recht schmal, doch werden offensichtlich auch hier Gelder in den Ausbau gesteckt.

Für den erheblichen Ausbau der E6 zahlt man ab Mo i Rana allerdings wie fast überall entlang dieser Straße Mautgebühren.

Marmorschlucht

Ab dem Ortsteil Selfors folgt man der E6 für etwa 6 km Richtung Narvik. In Skonseng weist ein Schild auf den Svartisen hin und die Besuchergrotten dort. Man folgt der 353 einige Kilometer lang, bis links eine Brücke über den Langvassaga führt. Man folgt dem Schild "Marmorslottet" über die Brücke. Nun geht es etwa 20 km lang entlang des Langvatnet, der damit seinem Namen echt Ehre macht. Diese Strecke ist zum Teil unbefestigt aber gut zu befahren. Dann folgt wieder gut geteerte Straße, die in landwirtschaftlich genutztes Gebiet führt. Schnurgerade folgt sie dem Zufluss des Sees und Ziel der langen Fahrt, die Glomaga.

Dort, wo die betonierte Straße links über eine Brücke abknickt, fährt man gerade aus unbefestigt weiter. Nach etwa 6 km erreicht man einen größeren Parkplatz (66°29'02.4"N 13°52'17.9"E).

Dies ist der Ausgangspunkt entweder für eine lange, aussichtsreiche Wanderung zur Pikhaugenhütte (ca. 24 km, 900 Höhenmeter) oder einer kurzen Wanderung zur Marmorschlucht.

Vorbei an zwei alten, roten Scheunen leitet der Pfad sofort in den niedrigen Wald. Und nach dem Nationalpark-Schild (das ca. 1x1 km großes Schutzgebiet) steigt der Weg rasch an. Allerdings nicht lange. Auf Holzlatten-Wegen überquert man Feuchtgebiete und Moore und steigt immer weiter an. Doch dann kommt man an einen Abzweig (rechts die lange Wanderung, links zur Marmorschlucht; ausgeschildert). Da es sowieso nur zwei Wege gibt, kann man nicht fehl gehen.

Der Weg verliert nach einigen Hundert Metern an Höhe und schließlich geht es mit einer Holztreppe steil hinab. Den tosenden Fluß hat man dabei schon früher gehört.

Ein dickes Seil erleichtert den Abstieg über einen rutschigen Fels, dann steht man auf einer ungewöhnlichen Fläche.

Das Wasser, vor allem während der Schneeschmelze, schleift die Oberfläche des Felsbodens blank. Strudel formen bizarre Formen und weiten die Brüche in dem Gestein. Eine skurrile und inspirierende Stelle, die leider nur etwa 100 m lang ist. Der Weitweg entlang des rauschenden Wassers lohnt sich nicht, auch wenn es so aussieht, als ob um die nächste Ecke noch mehr Spannendes zu sehen ist. Die Tour ist 4 km lang und mit Fotostopp etwa 2 Stunden lang.

Von Mo i Rana fährt man auf der E6 etwa 35 km weit bis nach Korgen. Hier biegt links die Straße ins Leirskarddalen ab. Diese 16 Kilometer lange Stichstrasse hinein ins Gebiet des bis zu 1708 m hohen Okstindbreen beginnt geteert. Die letzten etwa 6 km sind allerdings wieder unbefestigt und bringen einen holprig in ein grandioses Hochtal. Der Parkplatz am Ende der Straße hat eine tolle Aussicht, wird aber auch umweht vom stürmischen Wind, den der Gletscher bisweilen ins Tal schickt.

Hier ist der Ausgangspunkt zu einer Gletscherwanderung auf den Okstindbreen.

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