Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)

Hochgrat (1832m) - Rindalmhorn (1821m)

Sehr schöne und relativ bequeme Bergwanderung über den westlichen Teil der Nagelfluhkette, erleichtert durch den Aufstieg per Bergbahn. Drei Gipfel und ein einsamer Rückweg im Tal.

Die Tour startet für die bequemen Geher auf 856 m am Ende der Strasse ins Lanzenbachtal an der Hochgratbahn. Diese Gondelbahn bringt einen binnen 15 Minuten rund 950 m hinauf knapp unter den Gipfel des Hochgrat. Der Berg verdient seinen Namen eindeutig zurecht. Denn folgt man dem Wanderweg nach Osten hinauf, so befindet man sich unmittelbar an einem steilen Abbruch nach Norden. Im Aufstieg hat man immer wieder mal Tiefblicke hinab zur Talstation und darüber hinaus ins Allgäuer Alpenvorland. Wie mit dem Messer abgeschnitten wirkt der Grat, der bis zum Gipfel hinauf den Weg spannende sein lässt.

Nach dem Gipfelkreuz mit Aussichtsbänken geht es steil bergab. Zum Gelchenwanger Kopf (1810 m) geht es zunächst weit und steil bergab. Entlang der Abbruchkante müht sich der felsige Weg hinunter in eine weite Scharte. Hier könnte man direkt wieder absteigen zur Talstation, doch das wäre zu kurz.

Also über einen gut befestigten Weg recht steil wieder bergauf. Einige wenige Krüppeltannen widerstehen den Stürmen, die hier am Kamm bisweilen wüten.

Schließlich wird der Weg sanfter und bald steht man auf dem runden Grasbuckel, der den Gipfel bildet.
Doch unterschätzen darf man den Kopf nicht, denn die Aussicht in die gesamte Runde ist grandios. Insbesondere auch in Richtung der Zentralalpen. Davor sind viele der bekannten Allgäuer Felsberge zu sehen, zum Beispiel der Hohe Ifen mit den Gottesackerwänden davor.

Besonders beeindruckend aber ist der Blick zum Rindalpkopf. Denn der Berg zeigt die typischen „Rippen“ aller Berge der Nagelfluhkette. Dahinter ist der Gipfel des Grünten mit dem großen Sendemast zu erkennen.

Nochmals geht es bergab in einen Sattel. Doch bei weitem nicht so tief wie vom Hochgrat herunter. Und dann geht es wieder hinauf mit Blick auf den felsigen Gipfelaufbau des Rindalpkopfs.

Das Gipfelkreuz ist auf jeden Fall den kurzen Abstecher wert und an sonnigen Tagen ist dies auch ein guter Platz für die Pause.

Denn nun geht es - der Blick vom Gipfel täuscht da arg - echt steil über einen felsig-erdigen Wiesenweg berdab. 200 Höhenmeter tiefer ist man froh, dass der Weg wieder weniger steil wird. Alsbald verschwindet er in einem kleinen Wald und folgt dabei dem Grat bis zu einer Weggabelung.

Hier geht es nun endgültig Richtung Rindalpe (1250 m). Über Wiesenwege erreicht man im sanften Zickzack den großen Bau. Ab hier geht es über einen breiten Wirtschaftsweg weiter. Die Hänge rundum sind von den Rinder in Wiesen verwandelt. Nur einige wenige mächtige Bäume stehen auf den steilen Grünflächen, die im Frühjahr bunt blühen.

Der Fahrweg leitet langsam bergab in den Wald. Da, wo er einen Knick macht und den lautstarken Bach queren würde, biegt links ein weiterer Wirtschaftsweg ab. Er führt um eine Bergnase herum und bleibt für etwa einen Kilometer ein gut zu gehender Weg.  Nach einer scharfen Kurve verwandelt er sich in einen Pfad, der nun etwa 3 Kilometer lang durch urwüchsig Wald leitet. Nach Regen ist der von etlichen Bächen gequerte Weg stellenweise etwas schlammig.

Schliesslich erreicht man die betonierte Talstrasse, der man noch knapp 2 Kilometer bergab folgt bis zum riesigen Parkplatz an der Talstation.

16 km, 1200 Hh Abstieg, 350 Aufstieg

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