Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)
  • Von Sao Lorenco aus sieht man den Flughafen von Madeira

  • Blüte der Aloe Vera

  • Canical im äußersten Osten

  • Ganz hinten der letzte Aufschwung auf dieser Wanderung

  • Links unten kommt der erste Aussichtspunkt, dann geht es quer durch die Flanke rechts

  • Ständig landen Flieger auf der Ferieninsel

  • Beliebter Fotopunkt

  • Treppe durch farbiges Gestein

  • Die beiden Wanderer machen die Dimensionen begreifbar

  • Vom gleichen Standort aus die Weitwinkelaufnahme, rechts der dritte Anstieg

  • Blick zurück zur Hauptinsel....Wolken über den höchsten Bergen

  • Der schmale Grat zwischen den Felsinseln

  • Steilabbrüche nach Osten hin

  • Blick zurück zum schmalen Grat (rechts)

  • Zutraulich und verfressen

  • Wüstenhafter Charakter am Ende des Weges

  • Die einzige "Insel" mit Bäumen auf der ausgetrockneten Halbinsel

  • Pausenmöglichkeit an der kleinen Rangerstation

  • Spätnachmittag am schmalen Grat

  • Leckermäuler an einer Feige

  • Spätnachmittagliche Sonne im Rückblick

  • Wenn der Boden aufreisst, sieht man die vulkanische Entstehungsgeschichte

  • Lichter an der Nordküste

Die Halbinsel Sao Lorenco

Eine aussergewöhnliche Wanderung auf der Blumeninsel durch die wüstenhafte Halbinsel. Einige Steigungen und wenig Schatten erwarten den Wanderer in dieser faszinierenden vulkanischen Landschaft. Insgesamt 8 km bei rund 450 Höhenmeter Anstieg insgesamt.

Von Sao Vincente dauert es über den Rapido vorbei an Ribeira Brava und Funchal 5/4 Stunden bis zum östlichsten Ausläufer der Insel Madeira. Die gut ausgebaute Autobahn verbindet die südlich gelegenen Städte sehr gut miteinander.

In Canical endet der Schnellweg, doch es sind nur noch wenige Kilometer bis zu dem Endpunkt der Straße oberhalb der Baia de Abra (Abra-Bucht). Bereits auf den letzten Kilometern auf dem Rapido ändert sich die Vegetation deutlich. Und spätestens nach den letzten Häuser dicht am Meer wird klar, dass hier entgegen des Restes der Insel eher Trockenheit herrscht. Keine Quellen, kein dauerhaft fließender Bach unterstützt die Vegetation auf den ausgedehnten Asche- und Lavafeldern.

Der Parkplatz am Ende der Straße ER 109 ist vor allem auch ein Wendehammer. Nur wenige Palmen spenden etwas Schatten.

Der Abstieg - der Weg ist überdeutlich im Gelände zu erkennen, denn an vielen Stellen sind entweder Treppen oder Geländer vorhanden - beginnt unmittelbar am Wanderschild. Doch nur sanft geht es in eine Senke, aus der heraus man vom Wind freigelegte Felsflächen betritt. Der Blick geht nach Osten in Richtung der steil aufragenden Felswände der langgestreckten Halbinsel.

Im rechten Ende erkennt man bald ein riesiges Felstor in der Ferne. Der Berg darüber ist der Endpunkt der Wanderung.

Doch zunächst geht es in eine zweite Senke mit einem spektakulären Aussichtspunkt auf die andere Seite der Felsenbucht. Doch nur früh am Vormittag sind die bunt gefärbten Felsen im richtigen Sonnenlicht.

Nach einem kurzen Aufstieg, bei dem einen in den Fels gehauene Treppenstufen helfen, schaut man über einen Meeresarm hinüber zu einer weiteren Steilwand. Durch sie zieht sich waagrecht der Weg, mit Drahtseilen gesichert.

Doch auch in dieser Bucht gibt es zunächst einiges zu bestaunen. An intensiv roten und gelben Ascheschichten vorbei führt eine Treppe hinab zu einem Sattel. Erneut hat man Einblicke auf die andere Seite, wo die Felsen noch senkrechter und höher zu sein scheinen. Deutlich sind die aufsteigenden Vulkanschlote zu erkennen, die aus härterem, schwarzen Basalt bestehen. Ein roter Felszipfel ragt markant aus dem Wasser der Bucht auf.

Nun geht es in die Querung der Wand, was abenteuerlicher aussieht wie es ist. Gleich danach gibt es einige Steinbänke, von denen aus man die Aussicht genießen kann.

In einem sanften, grasigen Bogen geht es unter der Kammlinie entlang zu einem Punkt, von dem aus man den schmalen Grat überblicken kann, der hinüber zu dem zweiten Teil der Halbinsel führt. Zwar brechen rechts und links die Felsen an die 100m senkrecht ab, aber dank Stahlseilgeländer und ausreichend breitem Felsrücken geht es bequem hinüber.

An einem Hinweisschild oberhalb einer weiten Senke erfährt man, warum in 500m Entfernung in der Ebene etwa ein Dutzend Dattelpalmen und ein Haus stehen. Das heutige Naturschutzgebäude wurde bereits 1906 auf der wasserlosen Halbinsel angelegt.

Der Weg gabelt sich hier und man kann rechts hinunter zu einem kleinen Hafen gehen. Bei Sonne und Wärme liegt es nahe, hier ein Bad zu nehmen. Denn in der buschlosen Grasfläche wird es bei Sonne sehr heiß. Die Grillen und die Maderia-Finken machen um die Wette Lärm, während die Falken eher heimlich aus der Luft Jagd auf die Tausende von Eidechsen machen, die hier heimisch sind (die sich darauf spezialisiert haben, den Nektar aus den Blüten der Bodendecker zu schlecken).

An der Rangerstation Casa Do Sardinha vorbei erreicht man eine lange Treppe, die einen steil zu einem hervorragenden Aussichtspunkt bringt. Die Bergspitze ist dann auch gleichzeitig das Ende der Wanderung, denn weiter geht es nicht. Meerwasser von wenigen 10m Breite trennt die vorgelagerte Insel von Sao Lorenco.

Der Blick zur Hauptinsel lässt einen staunen, wie gewaltig die Landebahn für die an manchen Tagen reichlich hereinschwebenden Flugzeuge vor der Küste angelegt wurde. Und im Hinterland ragen die Berg bis über 1800m auf. Bei guter Sicht sieht man die runde Kugel der Radarstation in der Nähe des Pico Ruevo.

Zurück geht es weitgehend den gleichen Weg entlang. Ist man auf dem Herweg oberhalb der Bucht geblieben, kann man nun absteigen und ggf. ein Bad nehmen. Dann geht es über den schmalen Grat und die Wandquerung zurück Richtung Auto.

Gerald Friederici - Wandern (www.wfgf.de) und Radfahren (www.rfgf.de) - Copyright auf alle Bilder und Texte