06.09.2010 Col de la Schlucht - Felsenweg

06.09.2010 Col de la Schlucht - Felsenweg

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(Eine beeindruckende Wanderung! Gut gesicherter aber Trittsicherheit erfordernder Wanderweg hinab in ein wunderschönes Kartal. Langer Waldpfad und steiler Aufstieg auf die baumlose Hochebene am höchsten Berg der Umgebung. Länge: 16km, Höhemeter: 600Hm)

Ein strahlend schöner Morgen empfängt uns am Waldrand. Schräg leuchtet die Sonne über die Heide und lässt den Tau aufleuchten. Bald nach dem Frühstück schlängle ich mich durch den Wald zurück zur Straße.
Wir fahren Richtung Col de la Schlucht. Das Wegedreieck hat nicht viel zu bieten außer mehreren Hotels. Im Winter dürfte hier mehr loß sein angesichts der vielen Lifte.

Der Felsenweg beginnt unmittelbar an der Straße. Es geht einige Treppenstufen hinab und sogleich ist der Verkehrslärm gemildert.
Erst einmal führt der Weg durch schrägen Hangwald. Doch bald schon beginnen die ersten Handläufe.
Der Weg wurde 2010 überarbeitet und alte Sicherungen durch neue erstetzt.

Die folgende Stunde ist eine herrliche Folge von schattigen Stellen, schmalen Felsbändern in senkrechter Felsfluch und Wanderung über ausgedehnte Geröllhalden.
Nie wirklich gefährlich, aber doch schon ausgesetzt. Eingestreut finden sich schöne Aussichtspunkte und lauschige Rastplätze. Überwiegend bleibt man im Wald, was an einem Sommertag angenehm sein dürfte. Heute scheint zwar die Sonne, aber es bleibt im Schatten kühl. Allenthalben rinnt Wasser den Berg hinab.

Steil geht im Mittelteil einige Felsrutschen hinab. Ein buckliges und rutschiges Terrain, aber es lohnt sich jede Mühe, denn der Sentier des Roches (Blauer Strich) bietet wahrlich Spannung und Wandergenuß in urwaldartiger Umgebung.

Schließlich nach längerem Abstieg endet der Felsenweg auf einer unbefestigten Zufahrtsstraße. Dieser folgen wir nach rechts wieder den Berg hinauf.
Einen Kilometer später öffnet sich der Talkessel von Frankenthal. Steil rahmen die 200m hohen, felsdurchsetzten Wände das glaziale Trogtal ein. Lieblich die Wiesen rund um den kleinen Berggasthof, der nur gelegentlich geöffnet hat.

Etwas oberhalb machen wir Pause. Erstaunlich viele Wanderer sind heute, Montag, unterwegs. Wir beobachten Sie, wie sie auf dem Weg Richtung Ferme Schaefertal auf einer Holzbrücke das kleine Moorgebiet rund um einen Bach überqueren.

Leider zieht sich der Himmel zu – der Wetterumschwung kommt wie vorhergesagt. So laufen wir denn bei bereits bewölktem Himmel wieder loß.

Kurz geht es dem Blauen Strich folgend den Berg hinauf. Hier könnte man direkt weiter aufsteigen zum Schaefertal (Steiler Anstieg, Grotte Dagobert). Wir aber wollen den Petit Hohneck umrunden. Dazu folgen wir dem Blauen Strich Richtung Gaschney unter dem Blauen Fels entlang.
Der Sentier ist zwar nicht so spektakulär wie sein großer Bruder, aber einige Stahltreppen und Haltestangen sind doch mit eingebaut.
So wandern wir weitgehend eben unter senkrechten Felsen entlang. Nach einigen Taleinschnitten erreichen wir etwa 3km später die kleine Höhenortschaft Gaschney.

Ab hier müssen wir rund 200 Hm aufsteigen zur Auberge Schiessroth. Leider auf einer betonierten, ziemlich steilen Straße.

Etwa eine halbe Stunde später kommt man bei der kleinen Auberge an. Leider gibt es keinen Blick hinunter zum Lac de Schiessrothried. Aber dafür kann man schon den 1363m hohen Le Hohneck sehen.
Nahezu eben geht es zunächst einem ziemlich felsdurchsetzten Feldweg entlang. Die kahle Hochfläche hat den Vorteil, dass man eine gute Sicht hat.
Nach einer letzten Hütte (mit Brunnen) wird es wieder richtig steinig. Fast bis oben hin bleibt es so bucklig.

Oben, das ist der baumlose Col du Schaefertal auf 1228m Höhe. Nun kann man wieder nach Norden ins Tal von Frankenthal schauen. Es geht Richtung Hohneck, aber bald biegt der GR5 / Roter Balken nach rechts ab.

Entlang des Schutzgebietes leitet uns der Weg an der Felskante entlang. Tolle Aussicht auf die Martinswand (Kletterfelsen) gegenüber, den kleinen See im Franken-Tal und auf den Falimont. Diesen nahezu geraden Kamm werden wir gleich entlangwandern.

Mittlerweile ist der Himmel zugezogen und die Sonne verschwindet mehr und mehr hinter Schleiern. Wir laufen knapp unterhalb von Le Hohneck entlang der Abbruchkante. Steil steigt der Weg von Frankenthal herauf zum Col de Falimont.

Wir beeilen uns mittlerweile, denn eisiger Wind macht die Wanderung am Kamm entlang unangenehm.
Bald nach dem Abzweig zur Martinswand tauchen wir in Wald ein. Nun ist es wieder weitgehend windstill und daher angenehmer.
Die Straße zur Auberge Trois Fours wir gequert. Kurz geht es nach rechts Richtung Auberge. Dann folgen noch etwa 2km Wanderung durch den Wald. Ein zauberhafter Wald mit knorrigen Baumgruppen und einem schönen Aussichtspunkt hinab auf den Felsenwanderweg.

Schließlich erreicht man wieder Col de la Schlucht und damit den Ausgangspunkt. Die Tour ist anstrengend und geht viele Male bergauf und bergab. Insgesamt sind über 600 Hm auf den 16km zu überwinden.

Den Nachtplatz finden wir bei einsetzendem Regen und früher Dämmerung auf dem Zufahrtsweg zur Auberge Kastelberg direkt auf dem Kamm.
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