28.06.2010 Bletoppen 1342m (Wanderung)

Etwa 60km von Kongsberg entfernt und kurz hinter Rjukan zweigt von der RV37 rechts der mautpflichtige Weg „Nordstulveien“ zum Bletoppen ab. Es sind 70 Kronen zu bezahlen an einer Schranke mitten im Wald. Sogar mit Kreditkarte kann man die Maut bezahlen!

Dann geht es etwa 300m auf einer Schotterpiste bergauf. Am Ende liegt ein großer Parkplatz auf 720m Höhe. Hier gibt es auch ein Kiosk, das jedoch wohl nur zu bestimmten Zeiten (Winter?) offen hat.
Am Kiosk (Storeblekiosken) links vorbei steigt der mit T markierte Wanderweg hinauf zur Sigridsbru om Langedalen.
Schon bald nach dem ersten Anstieg erreichen wir einen schönen See. Dessen Abfluß überqueren wir auf einer Brücke und begleiten das Ufer dann einige Hundert Meter. Hier zeigt sich mal wieder, dass es für Norweger keine zu einsamen Gegenden gibt um nicht ihr zweites Zuhause hinzubauen. Am Ufer liegen Boote.

Am rechten Ufer entlang geht es bald leicht bergauf. Doch nur, um nach einer Kuppe wieder hinab Richtung See zu leiten. Schöner Bergwald begleitet uns auf dem Weg, der nach etwa einem Kilometer einen Bach quert. Unmittelbar danach öffnet sich der Wald und auf einer Lichtung stehen einige Hütten.

Nun beginnt der erste steilere Anstieg. Am brausenden Bach entlang geht es linkerhand (in Wegrichtung) hinauf.

Nach einem Wasserfall flacht das Gelände wieder ab und wir erreichen in einem weiten Hochtal die Wegabbiegung Sigridsbu. Wir folgen in etwa geradeaus dem Weg, um dann links in das Langedalen hinein zu wandern.

Nun geht es bergauf – doch nicht allzu steil. Immer entlang des Baches geht es zwischen den Felswänden entlang. Immer wieder meint man oben zu sein, doch ist das Langedalen wirklich ein langes Tal (2km).
Doch schließlich erreichen wir die Wasserscheide. Hier hat sich ein kleiner, flacher See gebildet. Würde nicht der Wind so wehen, wäre es eine Einladung zum Baden. Aber so bläst uns der Wind weiter.

Am rechten Rand des Sees geht es in gerader Verlängerung des Tals weiter. Der Weg ist deutlich mit Roten T markiert und fällt etwa 10 Höhenmeter ab, bevor er ansteigend nach rechts ins Bledalen führt. Sobald man oberhalb des ersten Sees einen kleinen Felsbuckel erreicht, sieht man vor sich den Bletoppen.

In etwa gerade aus zweigt ein kleiner Pfad ab. Er führt gegenüber steil den Hang hinauf in Richtung Gipfel. Es handelt sich dabei um eine Abkürzung.
Wer also nicht den offiziellen Weg „hintenherum“ gehen will, kann hier relativ bequem aber eben steil aufsteigen. Zwei größere Stufen geht es hinauf, dann sind die letzten 120 Höhenmeter bewältigt.

Am Gipfel gibt es eine große Steinpyramide und ein Briefkasten ohne Gipfelbuch. Na und natürlich eine tolle Aussicht. Wir haben heute Pech, die Sicht ist sehr trüb. Außerdem peitscht uns der Wind vom Gipfel herab.
Im Windschatten einiger Felsen und oberhalb eines Schneefeldes finden wir einen Platz, wo wir im Liegen fast nicht vom Wind erreicht werden. Die Sonne scheint intensiv und wärmt uns sogar ein wenig im Windschatten.

Aber auch den schönsten Platz muß man einmal verlassen. Wieder geht es über das sturmgepeitschte Gipfelplateau. Etwa auf Höhe des unteren Endes des zweiten Sees (unten im Tal) steigen wir wieder ins Bledalen ab. Eine deutliche Wegspur führt bequem hinab. Zuletzt geht es über eine Bergrippe bis zum Hauptweg zurück. Bei strahlendem Sonnenschein kein Problem – bei Nebel sehr schwer zu finden.

Zurück an der Wasserscheide gehen wir nicht wieder hinab in Langedalen. Ganz leicht rechts gerade aus ist eine markierte Wegspur. Dieser folgen wir waagrecht. Nach einer kleinen Felsschlucht geht es rechts in ein Tälchen hinein. Hat man dessen oberes Ende erreicht, kann man schon Sigridsbu sehen. Die drei Hütten liegen wunderschön zwischen zwei Seen.
Über ein Schneefeld kommen wir zur Hütte, die abgeschlossen ist. Drinnen kann man Betten erkennen – wer den Schlüssel hat, kann hier übernachten.

Der Weiterweg ist nicht ganz leicht zu sehen. Steht man vor der Haupthütte, so folgt man der Hauswand und verlängert diese ins Gelände hinein. Der nur undeutlich markierte Weg folgt in etwa der „Kante“ des Berges. Die ist allerdings recht rund.
Auf jeden Fall geht es nicht merklich nach oben oder unten – dann ist man falsch.

Langgestreckt folgt der Weg nun dem Rand des Sigridsfjell. Bald hat man tolle Tiefblicke hinab zu den vielen Seen, die eingebettet liegen in die Wälder um den Bletoppen.
Auch der Wanderweg geht durch zwei Seen hindurch. Dann, nach einem letzten, kurzen Anstieg um die Nase des Berges herum geht es steil bergab.

Unten ist schon der Aufstiegsweg zu sehen und die Stange mit den Wegweisern.
Im halben Abstieg biegt eine recht deutliche Wegspur nach rechts ab. Wir folgen diesem Weg, der zunächst über eine alte Moränenkante führt. Später wird er bequemer und leitet uns als merkliche Abkürzung zurück zum Hauptweg.

Nun geht es zurück, wie man herkam. Der kleine Wasserfall, der baumfreie Streckenabschnitt und schließlich wieder die kleine Hüttenansammlung und die Bachquerung.
Einmal noch müssen wir bergauf, doch nach dem Bohlenweg (Abkürzung des normalen Weges) geht es nur noch bergab.

Bald ist wieder der schöne See erreicht. Auf einer ins Wasser ragenden Felsplatte genießen wir die Abendstimmung.
Über das Wehr hinweg sind wir dann bald wieder zurück am Parkplatz.

Schöne Tour in karger Hochflächenlandschaft. Nach Verlassen des Waldes schattenlos. Bei schlechtem Wetter dürfte die Orientierung gelegentlich nicht einfach sein. Außerdem ist der Weg ganz schön steinig.
Wir sind 16km weit gelaufen bei 750 Höhenmetern insgesamt. Die Wanderzeit betrug 5,5 Stunden

Wir übernachten auf dem Parkplatz. Leider kann man auch hier nicht aus dem Auto raus, da Myriaden von Sandflies einem das Leben schwer machen.

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